Solare Weltumrundung: Der Countdown läuft

In wenigen Wochen ist es soweit: Am 26. Februar startet das Solarflugzeug „Solar Impulse 2“ vom Persischen Golf aus zur ersten „solaren“ Weltumrundung


Die Vorbereitungen dafür laufen auf Hochtouren. Zuvor wird der Solarflieger vom 17. bis 22. Januar auf dem „World Future Energy Summit“ in Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen Emiraten zu sehen sein. ABB unterstützt das Solar Impulse-Projekt der beiden Schweizer Flugpioniere Bertrand Piccard und André Borschberg als Technologie-Partner.

Am 26. Februar wird es ernst: Von einem sonnensicheren Flugplatz in Abu Dhabi aus werden Piccard, Borschberg und weitere Piloten mit dem einsitzigen Solarflugzeug zur Weltumrundung starten. Ohne einen Tropfen Kerosin, angetrieben von vier 17,5-PS-Elektromotoren, deren Kraft alleine von der Energie der Sonne kommt. Im Juni vergangenen Jahres hatte Solar Impulse 2 ihren Jungfernflug in der Schweiz und weitere Testflüge erfolgreich absolviert.

ABB ein idealer Partner


Für Piccard, Initiator und Präsident von Solar Impulse ist ABB aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung beim Entwickeln neuer technologischer Lösungen in den Bereichen erneuerbare Energien, nachhaltiger Transport und Energieeffizienz ein idealer Partner für die Umsetzung seiner Ideen. "Es war mein Traum, ABB als technologischen Partner an der Seite von Solar Impulse zu haben", sagt Piccard. "Wir haben das gemeinsame Ziel die Welt zu verbessern, indem wir Energie effizienter nutzen und natürliche Ressourcen schonen."

Ulrich Spiesshofer, Vorsitzender der ABB-Konzernleitung, betont: "Diese Partnerschaft verbindet zwei weltweit führende Schweizer Unternehmen, die mit Begeisterung die Grenzen von Technik und Innovation überwinden, um eine bessere Welt zu schaffen. Wir glauben an Bertrands Vision und sind davon überzeugt, dass es uns durch die Unterstützung innovativer Technologien gelingen wird, das Wirtschaftswachstum von Energiebedarf und Umweltauswirkungen zu entkoppeln“.

2,3 Tonnen sicher verpackt


Im Dezember wurde das Flugzeug in seine Einzelteile zerlegt und sorgfältig in spezielle Transportsysteme gepackt. „Insgesamt dauerte das Demontieren und Verpacken drei Wochen“, berichtet Fraefel. Der 20 Meter lange Flügel kann in drei Teile zerlegt werden. Dabei wiegt ein Teil bis 350 Kilo und muss besonders sorgsam behandelt werden. „Eine der größten Herausforderungen war es, die empfindliche Oberfläche der Flügel unbeschadet ans Ziel zu bringen“, erklärt Robert Fraefel, Leiter Flugzeugentwicklung bei Solar Impulse. Anfang Januar ging es von Basel aus nach Abu Dhabi.

Inzwischen sind die insgesamt 2,3 Tonnen Fracht sicher und pünktlich am Persischen Golf angekommen. Für die Montage sorgt ein 25-köpfiges Team, darunter auch Mitarbeiter von ABB. Vom 17. bis 22. Januar ist die „Solar Impulse 2“ auf dem „World Future Energy Summit“ in Abu Dhabi zu sehen, bevor die Maschine Ende Februar zu ihrer Weltumrundung startet.

In fünf Monaten um die Welt


Nach dem Start in der Wüste des Persischen Golfs wird die „Solar Impulse 2“ Indien, die Tempel von Myanmar und die Chinesische Mauer überfliegen. Mit einem Zwischenstopp in Amerika zwei Ozeane überqueren, und anschließend wieder an ihren Ausgangspunkt nach Abu Dhabi zurückzukehren.

Das revolutionäre Flugzeug aus Kohlefaser-Werkstoffen misst eine Spannweite von 72 Metern. Die Tragflächen sind so breit wie bei einem Airbus A380. Mit "nur" 2,3 Tonnen wiegt das Flugzeug aber 150 Mal weniger. Über 17.000 Solarzellen sorgen dafür, dass es fünf Tage und Nächte am Stück fliegen kann. Genug, um den Atlantik oder den Pazifik zu überqueren. Für die Weltumrundung sind 20 Flugtage vorgesehen, verteilt über fünf Monate.
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