Solarer Weltrekord in Biel

Auf dem Dach der neuen Tissot-Arena in Biel wurde das weltweit grösste in ein Stadion integrierte Solarkraftwerk realisiert. Die 62 Wechselrichter für die Netzanbindung stammen von ABB.

Was in Zürich auch schon diskutiert wurde, konnte in Biel verwirklicht werden: Eine multifunktionale Sportarena für die beiden publikumswirksamen Sportarten Fussball und Eishockey. Ausserdem beherbergt die Tissot-Arena eine Curlinghalle, einen gedeckten öffentlichen Platz, Restaurants, Fachgeschäfte und ein Multiplex-Kino.

Damit verfügt der riesige Komplex auf dem Bözingenfeld über eine ausgedehnte Dachfläche. Rund 16'500 Quadratmeter davon können für Photovoltaikmodule genutzt werden, was mehr als zwei grossen Fussballfeldern entspricht.

Als «Energiestadt» setzt sich Biel für eine nachhaltige Energiepolitik ein. Das seit 2013 selbständige, aber weiter im Besitz der Stadt Biel stehende Gemeindeunternehmen ESB ist entsprechend bestrebt, die Nutzung erneuerbarer Energiequellen voranzutreiben und ihren Beitrag zur Energiewende zu leisten.

Das Solarkraftwerk auf der Tissot-Arena erhöht nicht nur die Stromproduktion der ESB aus erneuerbarer Energie beträchtlich, als derzeit grösste in ein Stadion integrierte Solaranlage der Welt hat sie auch Leuchtturmcharakter als Vorzeigeobjekt für die Nutzung der Sonnenenergie in der Schweiz.

Der durchschnittliche erwartete Jahresertrag liegt bei knapp zwei Gigawattstunden; die installierte Leistung beträgt 2106 Kilowatt-Peak. Zum Vergleich: Die Solarpanels, die auf dem Stade de Suisse in Bern installiert sind, leisten maximal 1300 Kilowatt. Und das Solarkraftwerk auf dem WM-Stadion im sonnigen Belo Horizonte in Brasilien bringt es auf 1400 kWp.

Realisiert wurde das Solarkraftwerk auf dem Bieler Stadion von Helion Solar. «Das war auch für uns eine der grössten Solaranlagen, die wir je gebaut haben», erklärt Remo Nyffenegger, Leiter Marketing von Helion Solar. Das erstaunt nicht, wurden doch auf dem Dach der Tissot-Arena über 8100 Solarmodule installiert – beziehungsweise schlicht auf die Oberfläche gelegt und fixiert. Entsprechend rasch waren die Photovoltaikmodule betriebsbereit. Mehr als sechs Wochen dauerte es nicht, die Dachfläche des Stadions in eines der leistungsfähigsten Solarkraftwerke der Schweiz zu verwandeln.

Das Solarkraftwerk auf der Tissot-Arena konnte im Juni 2015 ans Netz angeschlossen werden. Auch der Audit für die KEV (kostendeckende Einspeisevergütung) fiel erfolgreich aus. Die erwartete jährliche Stromproduktion entspricht dem Jahresverbrauch von rund 500 durchschnittlichen Schweizer Haushalten. «Wir haben zwei Aufgänge zum Dach realisiert, um Interessierten bei Führungen dieses grosse Solarkraftwerk aus nächster Nähe präsentieren zu können», hält Crotta abschliessend fest. So eindrücklich die Tissot-Arena von aussen wirkt – ihre nachhaltige Sonnenseite zeigt sich erst beim Blick von oben.

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