Sie heissen Herrenknecht, Desma, Flexi, Schuler oder PB Swiss Tools – schon einmal gehört? Wahrscheinlich eher nicht. Die Unternehmen sind Weltmarktführer und agieren doch häufig ohne grosse Öffentlichkeit. Im Erfolgsphänomen des deutschsprachigen Mittelstands stellen sie eine besonders interessante Facette dar: die Hidden Champions.
Sie alle zeichnet aus, dass ihre Produkte und Leistungen viel bekannter als sie selbst sind. Oder wer hätte gewusst, dass die Genannten den Weltmarkt für Tunnelbohrgeräte, Maschinen zur Direktansohlung von Schuhen, Hunderollleinen, Pressen und ergonomische Schraubendreher anführen?
«Die Hidden Champions werden durch drei Kriterien definiert: Sie müssen weltweit einer der Top 3 in ihrem Markt oder Nummer 1 auf ihrem Kontinent sein, weniger als fünf Milliarden Euro Umsatz machen und im Publikum relativ unbekannt sein», sagt Professor Hermann Simon, Chairman von Simon-Kucher & Partners, der das Phä- nomen Hidden Champions als erster systematisch untersucht hat. «In Kurzform: Hidden Champions sind wenig bekannte, mittelständische Weltmarktführer.» Weltweit gibt es knapp 3000 solcher Eliteunternehmen des Mittelstands. Überwältigende 1500 von ihnen sind in Deutschland beheimatet, etwas über 100 gibt es in der Schweiz. Hermann Simon hat ermittelt, dass Hidden Champions ein Phänomen darstellen, das es in so grosser Breite ausser in Deutschland nur noch in der Schweiz und in Österreich gibt. In diesen drei Ländern existieren ungefähr 15 Hidden Champions pro eine Million Einwohner; in Frankreich, den Vereinigten Staaten und Japan liegt dieser Wert nur zwischen eins und zwei. Für die Hidden Champions sind laut Hermann Simon die Ambition auf Marktführerschaft, Fokussierung und Globalisierung die drei wesentlichen Aspekte (
siehe Interview).