Mit Transformatoren verhält es sich ähnlich wie mit Kühlschränken. Es gibt billige, die aber im Betrieb Energie verschleudern. Und es gibt Modelle mit moderner Technologie, für die man im Ankauf etwas tiefer in die Tasche greifen muss, die ihren Zweck jedoch weit effizienter erfüllen. So weisen Transformatoren mit amorphem Metallkern bis zu 70 % geringere Leerlaufverluste auf.
Das Potenzial für Verbesserung ist gross. Eine Studie der Fachhochschule Nordwestschweiz im Auftrag des Schweizer Bundesamts für Energie beziffert die Verluste der im Jahr 2014 im Schweizer Verteilnetz eingesetzten Transformatoren auf 406 GWh pro Jahr. Würden sie alle – ungeachtet ihres Alters – durch modernste amorphe Transformatoren ersetzt werden, könnten die Verluste auf 204 GWh halbiert werden. Zum Vergleich: 200 GWh entsprechen etwa dem jährlichen Strombedarf der Stadt Schaffhausen.
ABB ist weltweite Technologieführerin bei amorphen Transformatoren. Deren Herzstück besteht nicht aus einem konventionellen, kornorientierten Elektroblech, sondern aus einem viel dünneren Material, das auf den ersten Blick an eine haushaltsübliche Aluminiumfolie erinnert. Bei der Herstellung amorpher Kernbleche wird die Legierungsschmelze so schnell verfestigt, dass eine Kristallisierung des Metalls ausbleibt. Durch die schnelle Erstarrung entsteht ein glasartiger Feststoff mit einer zufälligen – eben amorphen – Atomstruktur.
Amorphes Material lässt sich einfacher magnetisieren. Somit muss weniger Arbeit aufgebracht werden, um den Spulenkern im Rhythmus der Frequenz umzumagnetisieren, was zu deutlich geringeren Leerlaufverlusten führt.