Seit der Gründung im Jahr 1905, als das Unternehmen unter N&C Sundin Båtbyggeri gehandelt wurde, hat sich Dockstavarvet von einem kleinen Familienunternehmen, das Holzboote an Privatleute und Unternehmen verkauft, zu einem kleinen, aber bedeutenden Nischenhersteller für Aluminiumboote entwickelt.
„Wir stellen nicht die üblichen Produkte her“, erklärt Leif Lindgren, der elektrische Manager bei Dockstavarvet. „Wir sind auf die Herstellung von Booten für Militär- und Küstenwache spezialisiert."
Das Flaggschiff-Modell der Werft war lange Zeit der Stridsbåt 90H – ein Schiff, das Ende der 80er Jahre für den militärischen Einsatz entworfen und hergestellt wurde, nachdem ein Vertrag mit den schwedischen Streitkräften unterzeichnet wurde. Das Modell stieß im In- und Ausland auf großes Interesse und setzte Dockstavarvet auf die Seekarte:
„Der Stridsbåt 90 ist unser bedeutendstes Produkt“, sagt Leif. „Es hat uns dahin gebracht, wo wir heute sind. Es wird nicht mehr in großem Umfang hergestellt, aber es wird immer noch an dem Modell gearbeitet um es weiterzuentwickeln und besser zu machen.“
Das neueste Exportprodukt ist der Interceptor Craft 20M. Hierbei handelt es sich um ein beeindruckend schnelles Patrouillenboot.
„Die Herausforderungen für die Konstrukteure sind vielfältig“, erklärt Leif. „Die Patrouillenboote, die wir heutzutage herstellen, sind technisch sehr anspruchsvolle Fahrzeuge. Der IC 20M muss viel Ausrüstung auf einer kleinen Fläche verstauen können. Wir verbringen viele Stunden pro Jahr mit der Installation elektrischer Geräte. Die Größe und das Gewicht der Komponenten sind wichtige Punkte, insbesondere bei einem Rettungsschiff, das einen bedürftigen Menschen schnell erreichen muss, oder auf einem Patrouillenboot, das in Mexiko Drogenschmuggler jagen muss. Das Gewicht muss niedrig gehalten werden, um eine Schiffsgeschwindigkeit von etwa 50 Knoten aufrechtzuerhalten.“
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die elektrische Sicherheit: Wenn ein elektrischer Ausfall auf See auftritt, müssen Schiffe von Dockstavarvet mehr als nur die Wellen brechen können. Hier kommen zweipolige Sicherungsautomaten (Leitungsschutzschalter) von ABB zum Einsatz. Diese sind nicht nur robust und klein, sondern haben auch eine Marinezulassung. Wenn das Radarsystem oder ein Batterieladegerät plötzlich außer Betrieb gesetzt wird, ist es die Aufgabe der Sicherungsautomaten (Leitungsschutzschalter), zu verhindern, dass andere Geräte im selben Netzwerk beeinträchtigt werden.
„Wir arbeiten an sehr interessanten Schiffen, der Druck, den sie bewältigen müssen, ist enorm und die Komponenten müssen viel aushalten“, sagt Leif. „Die Leistungsschalter von ABB sind unter anderem von Den Norske Veritas und Lloyds zugelassen, was sehr gut ist, da sie sich als geeignet für die Meeresumwelt erwiesen haben.“