Transiente Überspannungen sind kurzzeitige, starke Spannungsspitzen mit schnell ansteigenden Flanken, die häufig als Wellen bezeichnet werden. Oft auch als „Spannungsspitze“ beschrieben, können transiente Spannungen von bis zu 6.000 V in einem Niederspannungs-Verbrauchernetz, mit einer Dauer von nicht mehr als einer Millisekunde, erreichen. Blitzeinschläge sind die häufigste Quelle von extremen, transienten Überspannungen, bei denen ein Totalausfall eines ungeschützten Systems auftreten kann. Beschädigungen der Kabelisolation durch Funkenüberschlag können zu Todesfällen durch Feuer und Stromschläge führen. Elektrische und elektronische Betriebsmittel werden jedoch auch kontinuierlich durch Hunderte von Transienten beansprucht, die jeden Tag im Stromversorgungsnetzwerk durch Schalthandlungen von induktiven Lasten wie z. B. Klimaanlagen, Aufzugmotoren und Transformatoren auftreten. Schaltüberspannungen können auch als Ergebnis der Unterbrechung von Kurzschlussströmen (z. B. bei durchgebrannten Sicherungen) auftreten. Transienten durch Schalthandlungen sind schwächer als die Auswirkungen eines Blitzschlages. Schalthandlungen treten aber häufiger auf und fördern den Alterungsprozess der angeschlossenen elektronischen Geräte und haben einen frühzeitigen und unerwarteten Ausfall zur Folge. Der Ausfall ist meistens mit hohen Kosten verbunden.
Transiente Überspannungen, ob durch Blitzschlag oder Schalthandlungen verursacht, haben ähnliche Auswirkungen:
- Störungen (z. B. Datenverlust, RCD-Auslösung)
- Degeneration (reduzierte Lebensdauer der Anlage)
- Beschädigung (Komplettausfall der Anlage, besonders kritisch für unverzichtbare Dienste wie Brand- und Sicherheitsalarmsysteme)
- Ausfallzeiten - der größte Kostenfaktor für jedes Geschäft, wie etwa durch verlorene Produktivität und Ausschuss, Überstunden, Lieferverzug und an Konkurrenten verlorene