ABB stattet umweltfreundlichen Kabelleger als 300. Schiff mit Azipod-Antrieb aus

Der ABB-Auftrag von Colombo Dockyard umfasst ein integriertes Strom- und Antriebspaket inklusive Azipod-System für ein innovatives Kabelverlegungs- und Reparaturschiff von Orange Marine, das zur Unterstützung von Offshore-Windparks dient.

Das Hightech-Schiff wird 2023 von Sri Lankas führendem Schiffbauer ausgeliefert und die Flotte von Orange Marine France erweitern, die aktuell 15 Prozent der weltweiten Spezialschiffe für die Verlegung und Reparatur von Seekabeln stellt. Das Schiff mit einer Länge von 100 Metern wird mit einem kompletten Strom-, Antriebs- und Automatisierungspaket von ABB ausgerüstet sein, einschließlich des innovativen Azipod®-Systems. Finanzielle Details des Auftrages wurden nicht bekannt gegeben.

Das Schiff, das sowohl für die Verlegung als auch für die Reparatur von Seekabeln eingesetzt werden soll, wurde von der norwegischen Firma Vard Design, einem Tochterunternehmen der Fincantieri-Gruppe, entwickelt und erfüllt spezifische Anforderungen an Energieverbrauch und Leistung. Exakte Positionsbestimmung und hohe Manövrierfähigkeit sind für die mitunter anspruchsvollen Arbeiten von zentraler Bedeutung. Gleichzeitig ist eine relativ hohe Geschwindigkeit erforderlich, um den nächsten Einsatzort schnell erreichen zu können.

«Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit ABB bei diesem hochmodernen Schiff, das im Hinblick auf herausragende Performance und umweltfreundlichen Betrieb zweifellos neue Maßstäbe für Kabelschiffe setzen wird», sagte D.V. Abeysinghe, MD & CEO von Colombo Dockyard.

Die beiden Azipod-Einheiten mit einer Leistung von 1,8 Megawatt sind so konzipiert, dass sie die Anforderungen des Reeders an hohe Fahrtgeschwindigkeiten bei maximaler Kraftstoffeffizienz erfüllen. Die Manövrierfähigkeit des um 360 Grad drehbaren Antriebs sorgt dafür, dass das Schiff auch bei schwierigen Wetterbedingungen seine Position halten kann. Im Lieferumfang enthalten ist zudem ein ABB-Energiespeichersystem, das mit 500-kWh-Batterien eine Notstromversorgung ermöglicht, die den Kraftstoffverbrauch während der Kabelarbeiten senkt und die Aufrechterhaltung der Stromversorgung im Falle eines unerwarteten Ausfalls gewährleistet.

«Die Wahl des Azipod-Antriebs lag für uns auf der Hand», sagte Emmanuel Décugis, New Building Project Manager bei Orange Marine. «Er bietet eine optimale Manövrierfähigkeit bei geringem Energiebedarf und niedrigen Emissionen. Gleichzeitig ««ermöglicht das Antriebssystem die Einbindung verschiedener Energiequellen und stellt damit ein flexibles und zukunftssicheres System dar, das über viele Jahre den effizientesten Schiffsbetrieb sicherstellen wird.»

Das Power and Energy Management System (PEMS) von ABB regelt die gesamte Energieverteilung und ermöglicht eine höhere Fehlertoleranz und höchste Zuverlässigkeit bei maximaler Lebensdauer der Batterien.

Der Auftrag für das integrierte Strom- und Antriebssystem fällt mit dem 30-jährigen Jubiläum des Azipod-Antriebs von ABB zusammen und ist das jüngste Beispiel dafür, wie diese innovative Technologie auch drei Jahrzehnte nach ihrer Markteinführung durch fortschrittliche Weiterentwicklung neue Kunden überzeugt.

«Nachdem wir den Azipod-Antrieb vor 30 Jahren lanciert haben, freut es uns besonders, dass das 300. Schiff eine Vorreiterrolle in der weltweiten Energie- und Kommunikationsbranche einnehmen wird», sagte Juha Koskela, Leiter der ABB-Division Marine & Ports. «Bereits 2017 haben wir für ein Kabellegeprojekt mit Colombo Dockyard zusammengearbeitet und sind stolz auf das zweite Projekt dieser Art.»

Mit der Azipod-Technologie können Schiffseigner im Vergleich zu konventionellen Propellerwellenanlagen 20 Prozent Treibstoff einsparen, Emissionen reduzieren und hocheffiziente hybride Energieversorgungssysteme integrieren. Die Azipod-Einheit wird am Schiffsrumpf angebracht, wodurch im Schiffsinneren Platz für andere Funktionen frei wird und die Konstrukteure die Schiffsform optimieren können. Die direkte Verbindung des Propellers mit dem Antriebsmotor macht Getriebe und andere Hilfseinrichtungen überflüssig und senkt die Wartungskosten.

Der Einsatz moderner Azipod-Antriebssysteme bietet erhebliche Effizienzsteigerungen für Kabellegeschiffe, Offshore-Bauschiffe, Wartungs- und Serviceschiffe für Windparks, Eisbrecher und eisbrechende Handelsschiffe, einschließlich LNG-Tanker (Flüssigerdgas), sowie Kreuzfahrt- und Forschungsschiffe.

Nach der Inbetriebnahme wird das neue Schiff von Orange Marine 76 Personen Platz bieten. Es wird zudem an das globale Netzwerk von ABB Ability Collaborative Operations Center angeschlossen und von Experten fernüberwacht und unterstützt. Die Fernunterstützung und -konnektivität sowie die fortschrittliche Datenanalyse durch das ABB Ability Ferndiagnosesystem werden die Betriebssicherheit erhöhen und die Leistung optimieren. Dabei können Fehler an Bord umgehend erkannt und behoben werden.

ABB (ABBN: SIX Swiss Ex) ist ein führendes Technologieunternehmen, das weltweit die Transformation von Gesellschaft und Industrie in eine produktivere und nachhaltigere Zukunft energisch vorantreibt. Durch die Verbindung ihres Portfolios in den Bereichen Elektrifizierung, Robotik, Automation und Antriebstechnik mit Software definiert ABB die Grenzen des technologisch Machbaren und ermöglicht so neue Höchstleistungen. ABB blickt auf eine erfolgreiche Geschichte von mehr als 130 Jahren zurück. Der Erfolg des Unternehmens basiert auf dem Talent seiner rund 105‘000 Mitarbeitenden in mehr als 100 Ländern. www.abb.com

Über Orange Marine
Das seit 1860 tätige Seekabelunternehmen des französischen Ministeriums für Post und Telekommunikation wurde 1999 zu einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft der Orange-Gruppe. Im Jahr 2010 erwarb Orange Elettra, eine Tochtergesellschaft von Telecom Italia, die in der gleichen Branche tätig ist. Orange Marine hat sich auf die Verlegung und Reparatur von Unterseekabeln spezialisiert, von der Planung und Vermessung bis hin zur Installation von regionalen oder interkontinentalen Verbindungen und der Wartung bestehender Kabel. Orange Marine betreibt sechs Kabelschiffe und ein Vermessungsschiff.

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