Konzernergebnis des 3. Quartals 2023: positives Book-to-Bill-Verhältnis, hohe Marge und starker Cashflow

Konzernergebnis des 3. Quartals 2023: positives Book-to-Bill-Verhältnis, hohe Marge und starker Cashflow

  • Auftragseingang -2% auf 8052 Millionen US-Dollar, auf vergleichbarer Basis1 +2%
  • Umsatz +8% auf 7968 Millionen US-Dollar, auf vergleichbarer Basis1+11%
  • Ergebnis der Geschäftstätigkeit 1259 Millionen US-Dollar, Marge bei 15,8%
  • Operatives EBITA1 von 1392 Millionen US-Dollar, Marge1 bei 17,4%
  • Unverwässerter Gewinn je Aktie 0,48 USDollar, +149%2
  • Cashflow aus Geschäftstätigkeit4 1351 Millionen US-Dollar, +71%
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Zusammenfassung des CEO

Das dritte Quartal entwickelte sich weitgehend wie geplant, und ich freue mich über das vergleichbare Auftrags wachstum von 2 Prozent, das zu einem Book-to-Bill Verhältnis von 1,01 beigetragen hat. Unsere Erwartung eines positiven Book-to-Bill-Verhältnisses für das Quartal wurde damit trotz eines zweistelligen vergleichbaren Umsatzwachstums erfüllt. Auch in diesem Quartal haben alle Geschäftsbereiche eine starke operative Performance geliefert, diesmal gekoppelt mit einer sehr hohen Cashflow Generierung. Damit liegen wir auf Kurs, für das Gesamtjahr 2023 einen Free Cashflow von rund 3 Milliarden US-Dollar zu erreichen.

«Das dritte Quartal 2023 war für ABB ein starkes Quartal, in dem wir ein positives Book-to-Bill-Verhältnis, eine operative EBITA-Marge von erneut über 17 Prozent und einen starken Cashflow erzielt haben. Wir sind damit gut positioniert, um im Gesamtjahr einen Free Cashflow von rund 3 Milliarden US-Dollar zu erreichen.» Björn Rosengren, CEO

Insgesamt wuchs das operative EBITA um 13 Prozent, und die operative EBITA-Marge verbesserte sich gegenüber der Vorjahresperiode um 80 Basispunkte auf 17,4 Prozent. Unterstützt wurde dies durch einen starken Preisbeitrag, mit dem die gestiegenen Personalaufwände mehr als ausgeglichen werden konnten. Die effiziente Umsetzung höherer Produktionsmengen wirkte sich ebenfalls positiv aus. Erfreulicherweise trägt unsere Fokussierung auf die Cash-Conversion Früchte: Der Cashflow aus Geschäftstätigkeit stieg von 560 Millionen US-Dollar im Vorjahres quartal auf 1,4 Milliarden US-Dollar, insbesondere dankhöherer Erträge und einem besseren Management des Nettoumlaufvermögens.

Im Projekt- und Systemgeschäft, das oft mit unseren verschiedenen Mittelspannungsangeboten verbunden ist, herrschte wie schon in den letzten Quartalen eine starke Auftragsdynamik. Dadurch konnte der Rückgang in Teilen des kurzzyklischen Geschäfts mehr als kompensiert werden. Insgesamt blieben die meisten Kundensegmente stabil oder verbesserten sich. Rückläufige Tendenzen waren hauptsächlich in den Segmenten Fertigungsautomation und Baubranche festzustellen. Das stärkste Auftragsplus erzielte der Geschäftsbereich Prozessautomation, gestützt auf einen lebhaften Markt und den zusätzlichen Beitrag eines Grossauftrags in Höhe von rund 285 Millionen US Dollar. Im Geschäftsbereich Robotik & Fertigungs automation wurde der Auftragseingang dagegen durch die Normalisierung des kundenseitigen Bestellverhaltens angesichts sich verkürzender Lieferzeiten gebremst. Auch Bestandsanpassungen in den robotikbezogenen Vertriebskanälen in China wirkten sich nachteilig aus.

Geografisch betrachtet erwies sich die Region amerikanischer Kontinent als Wachstumsmotor für den Auftragseingang, unterstützt durch das zweistellige vergleichbare Wachstum in den USA und den Buchungszeitpunkt von Grossaufträgen. Auch in der Region Asien, Naher Osten und Afrika legten die Aufträge auf vergleichbarer Basis zu. Indien verzeichnete ein weiteres Quartal mit einer starken Entwicklung gegenüber der Vorjahresperiode. In China hingegen gingen die Aufträge auf vergleichbarer Basis im niedrigen einstelligen Prozentbereich zurück, insbesondere beeinträchtigt durch schwache Nachfrage im Robotik- und Bausektor. Ausserhalb dieser erwähnten Segmente waren gegen Ende des Quartals jedoch erste Anzeichen für eine Stabilisierung des chinesischen Marktes zu sehen, obwohl die Unsicherheit zugegebenermassen hoch bleibt. Europa verzeichnete einen Auftragsrückgang im niedrigen zweistelligen Bereich. Neben dem sich abschwächenden Markt machte sich auch der hohe Vergleichswert des Vorjahresquartals bemerkbar, der mit dem Buchungs zeitpunkt von Grossaufträgen zusammenhing.

Nachhaltigkeit ist in all unseren Tätigkeiten verankert. Dies wurde zu meiner Freude von MSCI gewürdigt, das ABB auf das höchste ESG-Rating AAA hochgestuft hat. Damit rangieren wir unter den führenden 10 Prozent der Unternehmen unserer Branche.

Im Berichtsquartal erweiterte der Geschäftsbereich Prozessautomation seine Partnerschaft mit Northvolt und liefert Elektrifizierungs- und Automationstechnologien für die weltweit grösste Batterie-Recyclinganlage Revolt Ett. Die Anlage wird jährlich 125'000 Tonnen Altbatterien und Abfälle aus der Batterieproduktion recyceln und wird damit die weltweit grösste Einrichtung dieser Art sein.

Wir haben kürzlich weitere Schritte unternommen, um unsere Kunden auf dem Weg zu einer nachhaltigeren und flexibleren Produktion zu unterstützen. Dazu hat der Geschäftsbereich Robotik & Fertigungsautomation seine Roboterfamilie um vier Modelle in 22 Varianten erweitert, die Energie einsparungen von bis zu 20 Prozent ermöglichen. Darüber hinaus haben wir Pläne bekannt gegeben, 280 Millionen US Dollar in unser Robotikgeschäft in Schweden zu investieren. Der Standort wird als europäisches Zentrum dienen und uns ermöglichen, unsere Kunden in Europa mit lokal gefertigten Produkten in einem wachsenden Markt besser zu bedienen. Der neue Campus, der Ende 2026 eröffnet werden soll, wird die bestehenden alten Robotik-Einrichtungen ersetzen.

Mit dem erfolgreich vollzogenen Verkauf der Division Power Conversion haben wir alle Ende 2020 angekündigten Veräusserungen von Divisionen abgeschlossen. Zukünftigwerden wir die Produktgruppen in allen Divisionen fortlaufend überprüfen, um das Portfolio im Rahmen des Betriebsmodells ABB Way weiter zu optimieren.

Ausblick

Für das vierte Quartal 2023 erwarten wir ein Wachstum des vergleichbaren Umsatzes im niedrigen bis mittleren einstelligen Bereich. Zudem gehen wir davon aus, dass sich das historische Muster wiederholt und die operative EBITA-Marge im vierten Quartal niedriger liegen wird als im dritten Quartal – bei rund 16 Prozent.

Im Gesamtjahr 2023 erwarten wir ein Wachstum des vergleichbaren Umsatzes im «low teens»-Bereich und eine operative EBITA-Marge zwischen 16,5 Prozent und 17,0 Prozent.

Auftragseingang und Umsatz

Die lebhafte Nachfrage im Projekt- und Systemgeschäft, das häufig mit dem Mittelspannungsangebot verbunden ist, konnte die durch Bestandsanpassungen bei Vertriebspartnern und die Normalisierung des Bestellverhaltens beeinträchtigten Bereiche des kurzzyklischen Geschäfts mehr als ausgleichen. Insgesamt sank der Auftragseingang gegenüber der Vorjahresperiode um 2 Prozent (Erhöhung um 2 Prozent auf vergleichbarer Basis) auf 8052 Millionen US-Dollar. Haupttreiber des vergleichbaren Auftragswachstums war der höhere Beitrag von Grossaufträgen, einschliesslich eines Auftrags in Höhe von 285 Millionen US-Dollar im Geschäftsbereich Prozessautomation, der über mehrere Jahre ausgeführt werden wird.

Der Buchungszeitpunkt einiger bedeutender Aufträge unterstützte das Wachstum von 9 Prozent (13 Prozent auf vergleichbarer Basis) auf dem amerikanischen Kontinent. In der Region Asien, Naher Osten und Afrika gab der Auftragseingang um 5 Prozent nach (Erhöhung um 4 Prozent auf vergleichbarer Basis), da der Rückgang um 10 Prozent in China (3 Prozent auf vergleichbarer Basis) durch die starke Entwicklung in anderen Teilen der Region, einschliesslich eines kräftigen Zuwachses in Indien, mehr als ausgeglichen wurde. Das deutliche Auftragsminus von 11 Prozent (13 Prozent auf vergleichbarer Basis) in Europa ist auf tiefere Nachfrage, auch beeinflusst durch die kundenseitige Normalisierung von Lagerbeständen, aber auch auf den hohen Vergleichswert des Vorjahres zurückzuführen, der durch den Zeitpunkt des Eingangs von Grossaufträgen unterstützt worden war.

Im Automobilsegment zog die Nachfrage an, getrieben durch Investitionen in Elektromobilität, während die allgemeine Industrie und die konsumnahen Robotiksegmente nachgaben. Im Transport- und Infrastruktursektor entwickelten sich die Segmente Schifffahrt, Häfen und erneuerbare Energien positiv.

Das Maschinenbausegment schwächte sich ab, da sich das Bestellverhalten von Kunden angesichts sich verkürzender Lieferzeiten normalisierte.

Im Gebäudesegment herrschte in allen drei Regionen eine schwache Nachfrage für Wohnbauten. Im Gewerbebau ragten die USA mit anhaltend starker Dynamik heraus und übertrafen Europa mit einer weitgehend stabilen und China mit einer rückläufigen Entwicklung.

In den auf die Prozessindustrie bezogenen Geschäften war die Nachfrage durchweg hoch. Besonders stark war sie im Bereich Öl und Gas, hielt sich aber auch in den Segmenten Raffinerie und Petrochemie sowie den mit kohlenstoffarmen Energietechnologien zusammenhängenden Segmenten auf gutem Niveau.

Der Umsatz stieg um 8 Prozent (11 Prozent auf vergleichbarer Basis) auf 7968 Millionen US-Dollar. Dazu führten insbesondere höhere Volumen aufgrund der Abwicklung des Auftragsbestands und ein starkerPreisbeitrag. Der geringfügige negative Effekt von Portfolioänderungen konnte dadurch mehr als kompensiert werden. Der Umsatz legte in allen Geschäftsbereichen zu, gestützt auf das vergleichbare Wachstum in den meisten Divisionen bei Abwicklung des Auftragsbestands.

Bruttogewinn

Der Bruttogewinn erhöhte sich deutlich um 11 Prozent (währungsbereinigt 9 Prozent) auf 2762 Millionen US-Dollar, worin sich eine erhebliche Verbesserung der Bruttogewinnmarge um 120 Basispunkte auf 34,7 Prozent widerspiegelt. Die Bruttogewinnmarge legte in drei der vier Geschäftsbereiche zu und sank nur im Geschäftsbereich Prozessautomation, hauptsächlich aufgrund des Fehlens der abgespaltenen margen starken Division Turbocharging (Accelleron).

Ergebnis der Geschäftstätigkeit

Das Ergebnis der Geschäftstätigkeit verbesserte sich gegenüber der Vorjahresperiode um 78 Prozent auf 1259 Millionen US-Dollar. Treiber für die Verbesserung waren die operative Performance und Erträge in Höhe von 71 Millionen US-Dollar aus dem Verkauf von Geschäften, einschliesslich der Division Power Conversion. Ein weiterer Grund lag darin, dass die Vorjahresperiode durch die Rückstellung in Höhe von 325 Millionen US-Dollar für das Altprojekt Kusile belastet worden war. Die Marge auf das Ergebnis der Geschäftstätigkeit erhöhte sich gegenüber der Vorjahresperiode um 620 Basispunkte auf 15,8 Prozent.

Operatives EBITA

Das operative EBITA verbesserte sich gegenüber dem Vorjahresquartal um 13 Prozent auf 1 392 Millionen US-Dollar, die Marge stieg um 80 Basispunkte auf 17,4 Prozent. Wichtige Treiber für die höheren Erträge waren robuste Preismassnahmen sowie der operative Hebeleffekt höherer Volumen, wodurch gestiegene Arbeitskosten und nachteilige Effekte von Veräusserungen mehr als ausgeglichen werden konnten. Die Vertriebs-, allgemeinen und Verwaltungskosten (SG&A) sanken im Verhältnis zum Umsatz von 17,2 Prozent im letzten Jahr auf 16,7 Prozent. Hauptursache hierfür war der Wegfall von Kosten, die im Zusammenhang mit dem Spin-off von Accelleron in der Vorjahresperiode angefallen waren. Das operative EBITA von Konzernaufwand und Sonstiges belief sich auf -109 Millionen US-Dollar, wovon sich -39 Millionen US-Dollar auf das E-mobility-Geschäft bezogen. In Letzterem wurde die operative Performance durch die fortlaufende Transformation hin zu einem fokussierteren Portfolio und durch bestandsbezogene Rückstellungen beeinträchtigt.

Konzerngewinn und Gewinn je Aktie

Der auf ABB entfallende Konzerngewinn belief sich auf 882 Millionen US-Dollar und hat sich gegenüber der Vorjahresperiode mehr als verdoppelt. Ursächlich hierfür waren die verbesserte operative Performance und geringere nicht-operative Positionen. Dies führte zu einem unverwässerten Gewinn je Aktie von 0,48 US-Dollar, gegenüber 0,19 US-Dollar in der Vorjahresperiode.

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