- Die Umrüstung des Zementtransporters von Nuh Cement von Diesel auf ein vollelektrisches Fahrzeug ohne CO2-Emissionen ist eine Weltneuheit für ein Fahrzeug dieser Größe und Klasse.
- Durch die Umrüstung auf Elektroantrieb werden jährlich rund 100.000 Liter Kraftstoff gespart und 245 Tonnen CO2 vermieden.
- Die Umstellung wird die Betriebskosten der Bergbauaktivitäten deutlich senken und gleichzeitig die Effizienz und Leistung steigern.
ABB hat die Umrüstung eines dieselbetriebenen Muldenkippers vom Typ Euclid R85B von Nuh Cement in ein vollelektrisches, emissionsfreies Fahrzeug abgeschlossen. Bei der Konzeption und Umsetzung dieses Retrofit-Projekts haben beide Unternehmen eng zusammengearbeitet. Dabei handelt es sich um das weltweit erste vollständig elektrifizierte Fahrzeug dieser Größe und Klasse.
Neben dem gesamten System-Engineering lieferte ABB für das Projekt einen Stromrichter BORDLINE® CC200, eine Traktionsbatterie, einen luftgekühlten Traktionsmotor, Fahrzeugsteuerungselektronik, ein Wärmemanagementsystem für die Batterie und ein DC-Schnellladegerät.
Das Zementbergwerk befindet sich in Kocaeli-Körfez, östlich der Marmararegion um Istanbul. Es ist so gelegen, dass die voll beladenen Lastwagen mit einer durchschnittlichen Steigung von 18 bis 20 Prozent bergab fahren. Durch regeneratives Bremsen kann der LKW seine Batterie während der Abwärtsfahrt aufladen und nach dem Entladen ausschließlich mit zuvor regenerierter elektrischer Energie zum Eingang der Mine hinauffahren.
Dieses Projekt unterstützt die Nachhaltigkeitsziele von Nuh Cement, indem es die Lebensdauer des Muldenkippers, der das Ende seiner 30-jährigen Betriebszeit erreicht hatte, verlängert und ihm ermöglicht, noch viele weitere Jahre in Betrieb zu sein. Anstatt das Bergbaufahrzeug zu verschrotten und zu ersetzen, was die Entsorgung mehrerer Tonnen Material und die Anschaffung eines neuen Fahrzeugs in Höhe von mehreren Millionen Dollar bedeutet hätte, erhält Nuh Cement so eine höhere Rendite auf die Anfangsinvestition vor etwa 30 Jahren.
Neben der wirtschaftlichen Effizienz spart die Nachrüstung dieses LKWs jährlich rund 100.000 Liter Dieselkraftstoff und verhindert 245 Tonnen CO2-Emissionen. Das entspricht der jährlichen Fahrleistung von 58 benzinbetriebenen Personenkraftwagen1. Der Einsatz der elektrischen Antriebslösungen von ABB anstelle eines Dieselverbrennungsmotors führt durch reduzierten Kraftstoffverbrauch und Wartungsaufwand zu deutlich geringeren Betriebskosten. Darüber hinaus verfügt der Muldenkipper über eine höhere Leistung, was die Produktivität des Fahrzeugs steigert. Auch die Arbeiter vor Ort profitieren von der Umstellung auf Elektroantrieb in Form von weniger Lärm, weniger Vibrationen und einer saubereren Arbeitsumgebung.
Viele der großen Bergbaubetriebe haben sich verpflichtet, ihre Treibhausgasemissionen bis 2030 um 30 Prozent zu senken. Eine derartige Nachrüstung von Fahrzeugen ist eine praktikable und schnelle Lösung, die Betreiber als einen weiteren Schritt zur Erreichung ihrer Nachhaltigkeitsziele nutzen können.
Gökhan Bozkurt, Group CEO von Nuh Cement, sagte: „Diese Nachrüstung ist eine der ersten weltweit und wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Sie weist den Weg in eine nachhaltigere Zukunft für die Bergbau- und Zementindustrie und wird unsere Kosten und die Auswirkungen auf die Umwelt deutlich reduzieren.“
Edgar Keller, Leiter der Division Traction von ABB Motion, sagte: „Der Abschluss dieses Projekts ist sehr zufriedenstellend, da es veraltete Maschinen wieder auf Vordermann bringt und gleichzeitig die Kosten senkt, den Kohlendioxidausstoß verringert und die Produktivität der Betriebe von Nuh Cement steigert. Es beweist, dass die Umstellung von Dieselfahrzeugen auf reinen Elektroantrieb möglich und machbar ist. Die Zeit für die Dekarbonisierung der Bergbauindustrie ist endgültig gekommen.“
https://www.epa.gov/energy/greenhouse-gas-equivalencies-calculator#results