ESA nutzt Infrarotinstrumente von ABB für Harmony-Mission

ESA nutzt Infrarotinstrumente von ABB für Harmony-Mission

  • ABB entwickelt Instrumente zur thermischen Infrarotbildgebung für zwei Harmony-Satelliten der Europäischen Raumfahrtagentur und unterstützt Forschungsmission bei Erhebung neuer Daten über dynamische Erdsysteme
  • ABB-Technologien tragen zum Fortschritt der Klimawissenschaft bei und verbessern Verständnis und Prognostik von Extremwetterereignissen
  • Kombination von Wärme- und Radarbildern gewährt besseren Einblick in Energieflüsse und Austauschprozesse an der Luft-Meer-Grenzfläche

ABB ist vom deutschen Raumfahrt- und Technologieunternehmen OHB System AG mit der Entwicklung und dem Bau der thermischen Infrarot-Nutzlasten für die Earth-Explorer-Satelliten der Harmony-Mission der Europäischen Weltraumagentur ESA beauftragt worden. Der Start der Mission ist für 2029 geplant. ABB wird die beiden Satelliten mit multispektralen thermischen Infrarot-Nutzlasten ausstatten, die eine Vielzahl von Umweltparametern messen können, darunter die Temperatur an der Meeresoberfläche sowie Wolkenpositionen und -bewegungen. Finanzielle Details des Auftrags wurden nicht bekannt gegeben.

Mit den Multiview/Thermischen-Infrarot-Nutzlasten-Instrumenten von ABB kann die ESA Wolkenpositionen und -bewegungen aus dem Weltraum messen, wobei radiometrische Genauigkeit gewährleistet wird – die Genauigkeit der durch die Infrarot-Instrumente erhaltenen Temperaturmessung im Vergleich zur wahren Oberflächentemperatur (ob Wolken oder Meer). Die von der Mission erhobenen Daten werden die Klimawissenschaft voranbringen und das Verständnis und die Prognostik von Extremwetterereignissen wie Hurrikans verbessern. Darüber hinaus wird Harmony Informationen liefern, mit denen kleinräumige Veränderungen der Landoberfläche ausgewertet werden können, beispielsweise Änderungen, die zu Erdbeben und vulkanischen Aktivitäten führen oder daraus resultieren. Damit unterstützt Harmony die Bewertung von Georisiken in geologisch aktiven Gebieten.

"Die Harmony-Mission wird zu einem besseren Verständnis der Funktionsweise unserer Erde beitragen, indem sie wertvolle Daten für die Erdsystemwissenschaft und Klimaforschung liefert", sagte Florence Hélière, Harmony-Projektmanagerin bei der Europäischen Raumfahrtagentur. "Das Know-how und Engagement unserer Industriepartner sind für die Harmony-Mission von unschätzbarem Wert. Sie helfen uns, die Mission zeitgerecht umzusetzen und wissenschaftliche Erkenntnisse zu gewinnen."

"Wir setzen bei dieser renommierten Mission auf ABB, weil das Unternehmen nachgewiesene Expertise in der Infrarotsensortechnik besitzt", sagte Agustina Alvarez Toledo, Harmony-Projektleiterin bei der OHB System AG. "Wir haben schon bei mehreren Raumfahrtprogrammen mit ABB kooperiert, und wir schätzen die Kompetenz von ABB. Wir freuen uns auf die erneute Zusammenarbeit, mit der wir die Wissenschaft zum Wohle dieser und der nachfolgenden Generationen unterstützen."

"Der Unternehmenszweck von ABB liegt darin, eine nachhaltigere und ressourceneffizientere Zukunft zu ermöglichen. Wir sind stolz, Teil dieses wissenschaftlichen Programms zu sein, das zu einem besseren Verständnis des Klimawandels beitragen wird", sagte Jacques Mulbert, Leiter der ABB-Division Measurement & Analytics. "Mit diesem Projekt stellen wir unsere Fähigkeit heraus, aus dem Weltraum präzise Angaben zu Wolkenpositionen und genaue Messungen an der Meeresoberfläche bereitzustellen. Dies wird zu einem besseren wissenschaftlichen Verständnis unseres Planeten führen, damit wir seine Zukunft sichern können."

Die beiden Satelliten werden die Erde im Tandem mit einem Copernicus Sentinel-1 Satelliten umkreisen, wobei sich die Konfiguration während der Lebensdauer von Harmony im Orbit verändern wird. In den verschiedenen Konfigurationen empfangen die Radarinstrumente mit synthetischer Apertur (Synthetic Aperture Radar, SAR) der Harmony-Satelliten die Sentinel-1-Radarsignale, die von der Erdoberfläche zurückgeworfen werden. Gleichzeitig ermöglichen Harmonys TIR-Instrumente ergänzende Beobachtungen der Meeresoberfläche sowie der Positionen und Bewegungen der darüber liegenden Wolken.

Die Kombination von Wärme- und Radarbildern wird eine Vielzahl von Daten liefern und neue Einblicke in die Wärmeaustauschprozesse in den oberen Meeresschichten – treibende Kräfte für Extremwetter – und die langfristigen Auswirkungen des Klimawandels bieten. Zusätzlich wird die Mission neue Daten für ein besseres Verständnis der Auswirkungen von abschmelzenden Gletschern auf den Anstieg des Meeresspiegels generieren.

  • Creator: vchal | Credit: Getty Images/iStockphoto: Eine künstlerische Darstellung der Harmony-Beobachtungen.
  • ABBs Thermal Vacuum Testing (TVAC) für weltraumbezogene Hardware in einer simulierten Weltraumumgebung im ABB-Werk in Quebec, Kanada.
  • Das ABB-Weltraumlabor im Reinraum des ABB-Werks in Quebec, Kanada, in dem die TIR-Instrumente (Thermal Infrared Imaging) hergestellt werden.
  • Credit OHB: Ein künstlerischer Eindruck der Harmony-Satelliten: Ihr Ziel ist die Beobachtung kleinräumiger Bewegungs- und Deformationsfelder der Meeresoberfläche, von Gletschern und Eisschilden, von Meereis und der festen Erde. ©OHB

ABB ist ein führendes globales Technologieunternehmen in den Bereichen Elektrifizierung und Automation, das eine nachhaltigere und ressourceneffizientere Zukunft ermöglicht. Durch die Verbindung von technischer Expertise und Digitalisierung sorgt ABB dafür, dass Industrien hohe Leistungen erbringen und gleichzeitig effizienter, produktiver und nachhaltiger werden, um ihre Ziele zu übertreffen. Bei ABB nennen wir das "Engineered to Outrun". Das Unternehmen blickt auf eine über 140-jährige Geschichte zurück und beschäftigt mehr als 105 000 Mitarbeitende weltweit. Die Aktien von ABB sind an der SIX Swiss Exchange (ABBN) und an der Nasdaq Stockholm (ABB) kotiert. www.abb.com

Links

Kontaktieren Sie uns

Downloads

Diesen Artikel teilen

Facebook LinkedIn X WhatsApp