- Vereinbarung über fünf Jahre stärkt langjährige Partnerschaft zwischen Enedis und ABB
- Zusammenarbeit unterstützt erklärtes Ziel von Enedis, Treibhausgasemissionen zu senken und Netzstabilität zu stärken
- Vereinbarung baut auf der seit 2017 bewährten Zusammenarbeit auf, um französisches Stromverteilnetz schrittweise SF6-frei zu machen
Enedis, der grösste Verteilnetzbetreiber Frankreichs, hat seinen Rahmenvertrag mit ABB erneuert, um die Modernisierung der französischen Stromnetze fortzusetzen. Der Fünfjahresvertrag, der auf acht Jahre verlängert werden kann, ist Zeichen der starken langjährigen Partnerschaft der beiden Unternehmen. Er unterstreicht das Ziel von Enedis, die Treibhausgasemissionen seiner Mittelspannungsnetze zu reduzieren. Der Vertrag wurde im dritten Quartal 2025 unterzeichnet und ist seitdem in Kraft. Finanzielle Bedingungen wurden nicht bekannt gegeben.
Moderne Energielösungen wie Dachsolarmodule, Wärmepumpen, lokale Energiegemeinschaften, Elektrofahrzeuge oder Wind- und Solaranlagen treiben Europas Ausstieg aus fossilen Brennstoffen voran. Gleichzeitig erhöhen diese Energielösungen den Bedarf an Energieinfrastruktur. Prognosen zufolge wird der Stromverbrauch in der EU von 2023 bis 2030 um 60 Prozent steigen. Diese Entwicklung setzt Verteilnetze unter Druck und macht deutlich, dass mehr Partnerschaften notwendig sind, die den Netzausbau sowohl in Umfang und Grösse als auch technologisch unterstützen.
Bereits im Jahr 2017, lange vor Inkrafttreten der Verordnung*, verpflichtete sich Enedis, die Verwendung von Schwefelhexafluorid (SF6) in seinen Mittelspannungs-Schaltanlagen schrittweise einzustellen. Bei SF6 handelt es sich um ein Treibhausgas, dessen Wirkung über 24‘000 Mal stärker ist als die von CO2.
Im gleichen Jahr begannen ABB und Enedis ihre Zusammenarbeit zur Entwicklung von SF6-freien Alternativen. Diese Kooperation führte 2021 zur ersten Installation der mit Vakuumleistungsschaltern ausgestatteten luftisolierten Schaltanlage UniSec V500 (eine kundenspezifische Variante der UniSec Air). Seither wurde die Technologie validiert und in das erweiterte Netz von Enedis integriert, um neue Lösungen mit SF6-Alternativen in Stromnetz-Schaltanlagen zu fördern.
Hervé Champenois, Chief Technical Officer von Enedis, kommentierte: «Die erneuerte Vereinbarung mit ABB spiegelt unser gemeinsames Ziel wider, die Umweltbelastung zu verringern, die Dekarbonisierung des Stromnetzes voranzutreiben und gleichzeitig Kapazitäten zu modernisieren und auszubauen. Durch die Zusammenarbeit mit Partnern, die unsere Werte teilen, können wir das französische Stromnetz für die Zukunft widerstandsfähiger machen.»
Im Rahmen der erneuerten Vereinbarung ist die fortgesetzte Lieferung der praxiserprobten SF6-freien Lösung von ABB vorgesehen. Dadurch wird gewährleistet, dass die gemeinsam von beiden Unternehmen entwickelte Innovation nun in grösserem Umfang zur Unterstützung der Energiewende in Frankreich eingesetzt werden kann.
«Diese Vereinbarung unterstreicht die enge Zusammenarbeit zwischen Enedis und ABB in den letzten Jahren», sagte Andrea Estrada Hein, Executive Vice President, Switchgear Business Line der Division Distribution Solutions von ABB. «Angesichts der zunehmenden Elektrifizierung und den wachsenden Anforderungen an das Stromnetz sind Partnerschaften wie diese von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass eine zuverlässige und gleichzeitig nachhaltige Energiewende in Europa gelingt.»
Die Unternehmen werden sich weiterhin auf eine verbesserte Umweltleistung ihrer Produkte konzentrieren, Ökodesign in zukünftige Modifikationen integrieren und klare Fortschrittspläne für die Reduzierung von CO2-Emissionen und die Verbesserung der Energieeffizienz festlegen. Darüber hinaus führen die Partner ein Rücknahmeprogramm für ausgediente Geräte auf SF6-Basis ein und beschleunigen damit den Übergang zur Kreislaufwirtschaft im Stromnetzbereich.
SF6 gehört zu einer Gruppe von Chemikalien, die als fluorierte Gase oder F-Gase bekannt sind und zu den stärksten Treibhausgasen zählen.
*Die F-Gase-Verordnung der Europäischen Union legt Fristen für den schrittweisen Ausstieg aus der Nutzung von Geräten fest, in denen diese Gase zum Einsatz kommen. Ab 2026 dürfen keine neuen Mittelspannungsschaltanlagen bis 24 kV mehr in Betrieb genommen werden, die SF6 enthalten. Ab 2030 gilt das Verbot auch für Mittelspannungsschaltanlagen von 24–52 kV. Und ab 2035 darf für Instandhaltungszwecke nur noch recyceltes Gas verwendet werden.
ABB ist ein führendes globales Technologieunternehmen in den Bereichen Elektrifizierung und Automation, das eine nachhaltigere und ressourceneffizientere Zukunft ermöglicht. Durch die Verbindung von technischer Expertise und Digitalisierung sorgt ABB dafür, dass Industrien hohe Leistungen erbringen und gleichzeitig effizienter, produktiver und nachhaltiger werden, um ihre Ziele zu übertreffen. Bei ABB nennen wir das «Engineered to Outrun». Das Unternehmen blickt auf eine über 140-jährige Geschichte zurück und beschäftigt rund 110 000 Mitarbeitende weltweit. Die Aktien von ABB sind an der SIX Swiss Exchange (ABBN) und an der Nasdaq Stockholm (ABB) kotiert. www.abb.com
Enedis: Das öffentliche Dienstleistungsunternehmen Enedis betreibt das französische Stromverteilnetz und beschäftigt 41‘000 Mitarbeitende. Das Unternehmen versorgt 38,8 Millionen Kunden, entwickelt, betreibt und modernisiert 1,4 Millionen Kilometer Nieder- und Mittelspannungsnetze (230 Volt und 20‘000 Volt) und verwaltet die damit verbundenen Daten. Enedis bindet Kunden ans Stromnetz an, bietet einen 24/7-Service bei Ausfällen, führt Strommessungen durch (für Erzeugung und Verbrauch) und übernimmt alle zugehörigen technischen Arbeiten. Das Unternehmen handelt im Auftrag lokaler Behörden, die Eigentümer der Verteilnetze sind, und ist unabhängig von Energieversorgern, die für den Verkauf und die Verwaltung von Stromversorgungsverträgen verantwortlich sind. Seit Juni 2023 verfolgt Enedis einen besonderen Auftrag: Ziel ist es, «eine innovative, effiziente und sozialverträgliche öffentliche Stromverteilung anzubieten, mit der die Gesellschaft für die Herausforderungen einer nachhaltigen Welt gewappnet werden kann».