In einem PVC-Werk in Belgien hat ABB gezeigt, wie echte Innovation neue Herausforderungen bewältigen kann, indem sie ein neues USV-System für den industriellen Einsatz entwickelt hat.
Inovyn, mit Sitz im belgischen Jemeppe-sur-Sambre, ist Europas größter Hersteller von PVC und stellt jährlich 475.000 Tonnen des synthetischen Kunststoffpolymers her. Die Inovyn-Fabrik verlässt sich bei der Steuerung ihrer Anlagen auf ein dezentrales computergesteuertes Steuerungssystem (DCS).
"Es ist keine Option, dass das System offline geht", sagt Elektroingenieur Pierre Henveaux, Leiter der Abteilung Hoch- und Niederspannungstechnik. "Eine unserer Hauptanforderungen ist die unterbrechungsfreie Stromversorgung. Wenn wir die Kontrolle für zwei Millisekunden verlieren, ist alles verloren. Die Daten kommen nicht mehr durch und das System geht in den sicheren Zustand. Wenn wir ein DCS für mehr als 40 Millisekunden verlieren, ist das eine Katastrophe!"
USV-Systeme sind in erster Linie für die Sicherung der Stromversorgung in sauberen Räumen wie DataCenter konzipiert. "Aber wir sind kein Rechenzentrum", sagt Inovyn-Techniker Anthony Kinif. "Hier haben wir eine industrielle Umgebung mit Staub und ätzenden Substanzen."
Inovyn setzt seit fast zwei Jahrzehnten auf Technologie von ABB und forderte dazu auf, ein USV-System zu entwickeln, das den Bedingungen in der Fabrik standhält und gleichzeitig sehr zuverlässig ist. ABB verstand, wie sich die Anforderungen in der Produktionsanlage von denen in Rechenzentren unterscheiden. Deshalb musste das ABB-Team die für DataCenter verfügbare Technologie an die extremen Bedingungen in industriellen Anwendungen anpassen. Das Ergebnis war die modulare unterbrechungsfreie Stromversorgung PowerLine DPA.
"Wir haben die PowerLine DPA auf der Grundlage der Technologie für DataCenter entwickelt", erklärt ABB-Vertriebsingenieur Simon Lamsens. "ABB gehörte zu den ersten Unternehmen, die die modulare USV-Technologie entwickelt haben. Dank der dezentralen Parallelarchitektur von ABB verfügt jedes Modul über alle wichtigen Funktionseinheiten, die für einen autonomen Betrieb erforderlich sind. Wenn ein Modul ausfällt, übernehmen die restlichen Module."
Für Inovyn stattete ABB die USV-Module mit einem soliden, durch Filter geschützten Gehäuse aus. "Hier haben wir ein System mit Filtern, Kondensatoren, Lüftern und weiteren Komponenten, mit dem die USV gut und gerne 10 bis 15 Jahre hält", sagt Lamsens.
Inovyn integrierte zwei Einheiten - jedes umfasst vier der neu entwickelten PowerLine DPA Module - in sein USV-System. Henveaux ist stolz auf die Seriennummern seiner bahnbrechenden USV-Geräte. "Wir haben die Nummern 4 und 5", betont er stolz. "Wir wollten Geräte, die erstklassig und robust sind. Nur ABB konnte dies liefern. ABB war das einzige Unternehmen, das auf unsere Anforderungen einging und uns eine Lösung bot."
Henveaux konstatiert, dass alles an der neuen USV auf Langlebigkeit ausgelegt ist. "Die Gehäuse sind robust", erklärt er, "die Komponenten sind extra groß und die Filtersysteme hocheffizient. Und alles wird in der Schweiz hergestellt mit dem damit verbundenen Qualitätsniveau, während andere in China produzieren. Ich erwarte, dass ich für mindestens 15 Jahre keine Probleme habe."
Derzeit verwendet Inovyn ein DCS der älteren Generation, plant aber, in den nächsten acht Jahren zu einem effizienteren System überzugehen. PowerLine DPA bereitet das Unternehmen bereits heute auf die Zukunft vor. "Diese USV ist auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten und wird in der Lage sein, eine qualitativ hochwertige Stromversorgung auch nach dem Umstieg auf eine neue Hardware aufrechtzuerhalten", sagt Henveaux. "Wir werden zwei weitere USV-Systeme in unserer neuen Produktionslinie installieren, die 2019 in Betrieb geht. Wir brauchen USV-Systeme, die langlebig sind - und ABB hat uns verstanden."
ABB (ABBN: SIX Swiss Ex) ist ein global führendes Technologieunternehmen in den Bereichen Stromnetze, Elektrifizierungsprodukte, industrielle Automation und Robotik und Antriebe mit Kunden in der Energieversorgung, der Industrie und im Transport- und Infrastruktursektor. Aufbauend auf einer über 130-jährigen Tradition der Innovation gestaltet ABB heute die Zukunft der industriellen Digitalisierung mit zwei klaren Leistungsversprechen: Strom von jedem Kraftwerk zu jedem Verbrauchspunkt zu bringen sowie Industrien vom Rohstoff bis zum Endprodukt zu automatisieren. Um zu einer nachhaltigen Zukunft beizutragen, verschiebt ABB als namensgebender Partner der FIA Formel E Rennsportserie die Grenzen der Elektromobilität. Das Unternehmen ist in mehr als 100 Ländern tätig und beschäftigt etwa 147.000 Mitarbeiter. ABB in Deutschland erzielte im Jahr 2017 einen Umsatz von 3,26 Milliarden Euro und beschäftigt 10.550 Mitarbeiter. www.abb.de
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