- Im neuen Versuchszentrum im schwedischen Jönköping sollen Automatisierungslösungen mit 3D-Bildverarbeitung für die Maschinenbeschickung und Teilezufuhr entwickelt werden.
- Eine verstärkte Automatisierung der Teilehandhabung trägt zur Verbesserung der Effizienz, Produktivität und Flexibilität bei.
ABB Robotics hat im schwedische Jönköping ein neues Versuchszentrum für Random Bin Picking eröffnet, um automatisierte Pick-&-Place-Lösungen unter Verwendung der neuesten Random-Bin-Picking-Technologie mit 3D-Bildverarbeitung zu entwickeln. Das Zentrum ist Teil der umfassenden Strategie von ABB, die flexible Automatisierung in kleinen und mittleren Unternehmen (KMUs) voranzutreiben. Im Versuchszentrum, das im ABB Global Solution Center für Maschinenbeschickung untergebracht ist, sollen gemeinsam mit Kunden und Partnern aus aller Welt innovative Lösungen zur Integration in deren Anlagen entwickelt werden.
„Die Eröffnung unseres neuen Versuchszentrums für Random Bin Picking ist ein bedeutender Meilenstein in unserem Bemühen, die Automatisierung in Branchen voranzutreiben, die aktuell noch schwierig zu automatisieren sind. Die Möglichkeit zur präzisen, schnellen und effizienten Handhabung von zufällig angeordneten Teilen erhöht die Flexibilität bei der Teilezufuhr signifikant“, betont Andrea Cassoni, Leiter der globalen Business Line General Industry bei ABB Robotics. „Im Vergleich zu herkömmlichen Systemen ermöglicht unsere automatisierte Random-Bin-Picking-Lösung eine effizientere Materialhandhabung, die sich für unsere Kunden häufig in weniger als 12 Monaten bezahlt macht.“
Mit dem neuen Versuchszentrum will ABB die Weiterentwicklung ihrer Random-Bin-Picking-Technologie beschleunigen. Diese umfasst einen ABB-Roboter inklusive 3D-Kamera, die es ihm ermöglicht, Teile in unterschiedlichen Anordnungen und Ausrichtungen aufzunehmen. Dadurch, dass Objekte unabhängig von ihrer Ausrichtung erkannt werden, können zufällig angeordnete Komponenten in einer Kiste oder auf einer Palette zugeführt werden, ohne dass eine manuelle Vorsortierung oder Ausrichtung erforderlich ist.
Bei herkömmlichen, strukturierten Bin-Picking-Systemen müssen Objekte in einer bestimmten Ausrichtung vorliegen, bevor der Roboter sie aufnehmen und bewegen kann. Das Anordnen von Teilen per Hand ist nicht nur zeitaufwändig, sondern birgt auch die Gefahr von Verletzungen, während ein falsches Zuführen Produktionsverzögerungen nach sich ziehen kann.
Eine vollständige Automatisierung des Bin-Picking-Vorgangs steigert die Effizienz, Produktivität und Flexibilität von Fertigungsprozessen und beschleunigt die Materialhandhabung und andere Abläufe wie die Maschinenbeschickung und die Teilezufuhr. Zudem ebnet sie den Weg für die Automatisierung weiterer Prozesse innerhalb der Fabrik wie etwa die Nutzung von autonomen mobilen Robotern (AMRs), die Paletten mit Teilen automatisch zur Roboterzelle transportieren. Die kleinste Zelle für die robotergestützte Maschinenbeschickung von ABB hat eine Stellfläche von nur drei Quadratmetern, was völlig neue Möglichkeiten für die Integration in vorhandene Produktionslinien eröffnet.
Das neue ABB-Versuchszentrum für Random Bin Picking bietet Kunden und Partnern die Möglichkeit, verschiedene Konfigurationen und Szenarien vor der Implementierung zu testen. So können die Risiken, der Zeitaufwand und die Kosten, die üblicherweise mit der Realisierung von Bin-Picking-Anwendungen verbunden sind, minimiert und Störungen während der Installation reduziert werden. Das Team nutzt RobotStudio, die führende Simulations- und Programmiersoftware von ABB, um Prozesse zu modellieren, bevor physische Zellen gebaut werden.
Die automatisierte Bin-Picking-Lösung von ABB ist das Ergebnis einer engen Zusammenarbeit zwischen dem ABB Global Solution Center für Maschinenbeschickung und einem Netzwerk von Partnerunternehmen, die auf die Entwicklung und Bereitstellung von 3D-Bildverarbeitungstechnologien spezialisiert sind.