In ihrem Werk in Dortmund produzieren die Deutschen Gasrußwerke (DGW) Carbon Black im industriellen Maßstab. Seit Mitte 2018 trägt dort der ABB Ability Smart Sensor dazu bei, dass es keine außerplanmäßigen Produktionsstillstände infolge von Motorausfällen gibt. Heute sind alle Motoren mit einer Leistung ab 100 kW und auch kleinere, betriebsrelevante Motoren ab 45 kW mit den smarten Sensoren ausgerüstet. Insgesamt 60 Stück überwachen aktuell bei DGW Motoren unterschiedlicher Hersteller, die Luft- und Restgasgebläse, Öl- und Betriebswasserpumpen sowie Speisewasserpumpen antreiben.
Daniel Berling ist als Projektmanager Prozessleittechnik in dem Werk für die smarten Sensoren verantwortlich. Er läutert das Interesse bei DGW an den Sensoren: „Jeder unplanmäßige Ausfall eines Motors in einer Fahrstraße ist kritisch. Eine Anlage, die aus vollem Lauf ausfällt, bringt stets mehr Probleme mit sich als eine, die geregelt heruntergefahren wird.“
Bei DGW wollte man eine generelle Übersicht über den Zustand der Motoren bekommen – in welcher Verfassung sie gerade sind, wie sich ihr Zustand über einen gewissen Zeitraum verändert und ob es Auffälligkeiten gibt. Wenn der Sensor eine Werteverschlechterung erkennt, wollte man die Möglichkeit haben, vor Ort noch eine Vergleichsmessung durchführen und rechtzeitig reagieren zu können, bevor eine Anlage ungeplant ausfällt.
Anfangs erfolgte die Datenabfrage ausschließlich manuell mit Tablet oder Smartphone. Dazu sind die Instandhalter von DGW regelmäßig durch die Anlagen gegangen und haben die Sensoren einzeln von Hand abgefragt.
Zwischenzeitlich werden die Daten von rund der Hälfte der Sensoren über drei Gateways abgerufen, die in kleinen Schaltschränken integriert sind und verteilt in den Anlagen montiert wurden. Die Gateways führen alle zwei Stunden eine automatische Datenabfrage durch. Die manuelle Datenabfrage der restlichen Motoren per Smartphone erfolgt bei einem Anlagendurchgang mindestens einmal im Monat.
Drohende Lagerschäden wurden erkannt
In dem Werk gab es bereits vier Fälle, wo die smarten Sensoren eine Veränderung von Motorparametern festgestellt haben. Die kritischen Fälle traten hauptsächlich an Gebläsemotoren auf. Zwei drohende Lagerschäden konnten erkannt werden sowie ein Riss im Rotor.
Wenn ein smarter Sensor einen veränderten Lagerzustand feststellt, informiert Daniel Berling die zuständige Abteilung, um den Motor vor Ort zu prüfen und bei Bedarf geplant reagieren zu können. Er betont: „Spontane Motorschäden kann auch der beste Sensor nicht verhindern. Für uns ist es wichtig, eine Frühwarnung zu bekommen und bei einer Auffälligkeit einen geplanten Anlagenstillstand für eine Motorreparatur oder einen Motorwechsel durchzuführen.“
Sein Resümee: „Grundsätzlich sind wir absolut zufrieden mit dem ABB Ability Smart Sensor für Motoren. Wir lernen bei der Datenanalyse ständig hinzu, um noch präzisere Vorhersagen machen zu können. Ein richtig rundes System wird es dann sein, wenn wir alle Sensoren automatisiert abfragen können. Daran arbeiten wir und auch am weiteren Ausbau der Überwachung.“