Frauen in MINT-Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) sind immer noch stark unterrepräsentiert. Diese Erfahrung machte auch Michèle Geschka, als sie vor vier Jahren als Quality & Operational Excellence Engineer bei ABB Motion am Standort Heidelberg angefangen hat. Dass sie in der Fertigungsoptimierung der SPS die einzige Frau ist, stört sie aber nicht. Zwar musste sie sich als junge Berufsanfängerin ohne elektrotechnischen Background anfangs etwas mehr beweisen als ihre männlichen Kollegen. Doch das habe sich schnell relativiert, so Michèle Geschka. Heute sagt die 31-Jährige: „ABB hat mir von Anfang an sehr viel zugetraut – sowohl in bereichsübergreifenden Projekten als auch bei internen Aufgabestellungen. Meine Tätigkeiten sind spannend und anspruchsvoll. Ich werde ernst genommen, kann mich weiterentwickeln und neue Ideen und Innovationen in das Unternehmen einbringen.“ Seit rund einem Jahr ermutigt sie deshalb als Talent Ambassador andere Ingenieurinnen, bei ABB Karriere zu machen. Mit ihrer Geschichte will sie zeigen, dass Chancengleichheit in der Unternehmenskultur von ABB gelebter Alltag ist.
Mit Lean Six Sigma zur automatisierten Prüflinie
Nach dem Abitur studierte Michèle Geschka zunächst Maschinenbau an der Technischen Hochschule in Bingen. Schnell kam die Entscheidung, Wirtschaftsingenieurwesen im Bereich Produktentwicklung zu vertiefen. Nachdem sie den Bachelorabschluss in der Tasche hatte, absolvierte sie an der Hochschule Südwestfalen ihren Master. Das Thema ihrer Abschlussarbeit: Lean Six Sigma. Heute empfindet sie es als große Bereicherung, ihr Wissen aus dem Studium in vollem Umfang im Job anwenden zu können.
Neben Qualitätsverbesserungen in Kundenbetreuung und Retourenmanagement beschäftigt sich Michèle Geschka maßgeblich mit der Frage, wie sich die Prozesse in der SPS-Fertigung nachhaltig optimieren und damit die Kapazität erhöhen lassen. Der Unternehmensbereich wächst stark. In enger Kooperation mit den Kollegen aus dem EL-Geschäftsbereich arbeitet die Wirtschaftsingenieurin seit mehreren Jahren an der Automatisierung der Prüflinien. „Demnächst wird die alte Anlage in Hornberg durch zwei moderne Roboter ersetzt, parallel dazu starten wir mit der Optimierung der Linien in Asien.“, freut sich Michèle Geschka.
Kein Tag wie der andere
Am meisten schätzt die Projektmanagerin an ihrer Arbeit die Komplexität der Aufgaben. Sie hat Schnittstellen mit der Entwicklung, dem Produktmanagement, der Supply Chain und dem operativen Geschäft. Als sie während ihres Bewerbungsgesprächs gefragt wurde, was ihr im Beruf besonders wichtig sei, musste sie nicht lange überlegen: „Mir darf nie langweilig werden“, so ihre damalige Antwort. Seit diesem Gespräch sind 4 Jahre vergangen. Eintönige Routinen hat sie bis dato in ihrem Job als Quality & Operational Excellence Engineer an keinem einzigen Tag erlebt.
Als sehr spannend und konstruktiv empfindet Michèle Geschka den fachlichen Austausch mit den Kollegen und Kolleginnen – ob sie nun im Büro nebenan sitzen, den Teams anderer Divisionen angehören oder an einem der weltweiten Standorte des Konzerns arbeiten. „Die Unternehmenskultur bei ABB ist sehr offen. Jeder Mitarbeitende kann auf jeden zugehen – das verbindet, schafft Vertrauen und neue Ideen.“
Optimale Work-Life-Balance
Den persönlichen Kontakt vermisst sie im Homeoffice am meisten. Seit rund zwei Jahren arbeitet Michèle Geschka coronabedingt am heimischen Schreibtisch. Die digitalen Meetings sind eng getaktet. Für persönliche Worte bleibt wenig Raum. Dafür kann die Tierliebhaberin mehr Zeit mit ihrem Hund verbringen. Brachte sie den lebhaften Beagle früher tagsüber in die Hundepension, geht sie heute in der Mittagspause mit dem Vierbeiner einfach mal für 45 Minuten in den Wiesen rund um Schriesheim spazieren. Für die Work-Life-Balance ist das aus ihrer Sicht ein echter Mehrwert.
Sehnsucht nach fernen Ländern
Sportlichen Ausgleich zum Schreibtischjob findet die 31-Jährige in ihren wöchentlichen Yogalates-Workouts – einer Kombination aus Yoga und Pilates. Ihre restliche Freizeit verbringt sie bevorzugt in der freien Natur. Beim Wandern mit ihrem Verlobten und ihrem Hund kann sie abschalten, Kraft tanken und die Schönheit der Landschaften genießen: sei es rund um Rhein und Neckar, in Österreich oder bei einer ihrer Fernrundreisen in Sri Lanka, den USA oder wie zuletzt in Vietnam und Kambodscha. Von dort sind sie und ihr Partner zu Beginn der Pandemie gerade noch rechtzeitig zurückgekommen. Dann waren Reisen außerhalb Europas aufgrund der Restriktionen vorerst nicht mehr machbar. Ihre Sehnsucht nach fernen Ländern und Kulturen ist geblieben.
Umso mehr freut sich Michèle Geschka, dass sie 2022 wieder ins Flugzeug steigen wird. „Mein Verlobter und ich heiraten im Herbst.“ Mit der Hochzeitsreise wollen wir uns einen besonderen Traum erfüllen.“ Wohin es geht, will sie noch nicht verraten. Nur so viel sei gesagt: Es zieht sie wieder in die Ferne.