Nicht jeder Servicefall an einem Frequenzumrichter erfordert es, dass ein Techniker gerufen werden muss. Das gilt erst recht, wenn an dem Gerät nur wenige Parameter geändert werden müssen oder wenn ein Handgriff genügt, um eine Störung zu beheben. Eine einfache und schnelle Lösung bietet hier ABB Ability Mobile Connect. Der Remote Service von ABB wird mithilfe eines Smartphones über eine Bluetooth-Verbindung mit dem Panel eines kompatiblen Frequenzumrichters realisiert.
Vom Mehrwert dieses Service hatte sich die Straub Cosmetics GmbH aus Wertheim am Main überzeugt. Der ABB-Partner Lamb betreut den Hersteller von Kosmetikprodukten in technischen Fragen und machte Straub auf die Möglichkeit des Supports über Smartphone aufmerksam.
Andreas Dürr, Elektrotechniker bei Lamb, erklärt: „Bislang gab es bei einfachen Servicefällen zwei Möglichkeiten: den Telefonkontakt oder den Service vor Ort. Bei Ersterem musste der Kunde erst einmal vorlesen, welche Parameterwerte im alten Frequenzumrichter gesetzt sind. Das ist aufwendig für den Kunden wie auch für den technischen Support. Der Kunde musste danach händisch die Parameterliste eingeben. Diese Vorgehensweise kann auch fehlerbehaftet sein, wenn über das Telefon etwas falsch verstanden wird.“
Die zweite Möglichkeit bestand bislang darin, einen Servicetechniker vor Ort zu schicken. Hierbei schlagen extra Reisekosten zu Buche. Im Corona-Jahr 2021 wollten zudem viele Firmen kein externes Personal vor Ort haben.
Erster Einsatz an einer Rührwerksapplikation
ABB Ability Mobile Connect wurde bei Straub erstmals genutzt, als für ein Rührwerk ein größerer Motor benötigt wurde. Im Zuge der Umrüstung wurde der bestehende ABB-Frequenzumrichter ACS480 durch ein leistungsstärkeres Gerät derselben Produktfamilie ersetzt.
Um diesen anzupassen, hat der ABB-Vertriebspartner die Parameter des alten Frequenzumrichters über das Bluetooth-Panel von Mobile Connect ausgelesen. Dann wurden die Motordaten in den Parametersatz des neuen Umrichters eingepflegt sowie die Strom-, Drehzahl- und Drehmomentgrenzen auf die Applikation eingestellt. Anschließend wurde dem Instandhalter von Straub ein Parametervorschlag auf dessen Smartphone geschickt. Nach der Überprüfung konnte er den Parametersatz via Smartphone auf den Frequenzumrichter aufspielen.
Das letzte Wort hat bei Mobile Connect grundsätzlich der Instandhalter der Anlage vor Ort. Dieser muss die Parametervorschläge prüfen, die der Support-Mitarbeiter ihm sendet. Erst wenn er die Parameteränderung bestätigt, darf sie eingespielt werden und wird im Frequenzumrichter aktiv.
„Die Lösung ist einfach handzuhaben und benötigt keine Vorlaufzeit. Die Kosten für den Serviceeinsatz fallen dementsprechend geringer aus“, bilanziert die Firma Straub.