System 800xA für ein neues Heiz- und Kraftwerk im schwedischen Mölndal

Alarmmanagement und -überwachung des Fernwärmenetzes und des energieeffizienten, mit Biokraftstoff betriebenen Kessels

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Mit dem neuen kombinierten Heiz- und Kraftwerk im Industriegebiet Riskulla, das mit Biokraftstoff betrieben wird, investiert Mölndal Energi aus Schweden in die effiziente Erzeugung von Strom und Fernwärme.

Umweltfreundliche Energie für Mölndal

Mölndal Energi Nät AB und Mölndal Energi AB gehören zum Konzern Mölndal Energi, dessen Inhaber die Stadt Mölndal ist. Mölndal Energi AB bietet Strom, Fernwärme und Vertragsleistungen. Bei dem Unternehmen sind rund 90 Mitarbeiter beschäftigt.

Das neue kombinierte Heiz- und Kraftwerk in Riskulla wurde direkt neben dem alten Kraftwerk errichtet. Der neue Kessel mit der glänzenden Außenhülle wird mit Biokraftstoff betrieben und erhitzt Wasser für die Dampfturbine und das Fernwärmenetz.

„Der Grund für den Bau der neuen Anlage war die steigende Nachfrage nach Fernwärme, die der alte Kessel aus dem Jahr 1984 nicht decken konnte“, erklärt Betriebsleiter Göran Lundström.

Es war außerdem klar, dass ein Heizkraftwerk deutlich rentabler sein würde als die reine Wärmeerzeugung wie beim alten Kessel.

Der neue Kessel kann nur mit Festbrennstoffen beheizt werden und ist auch für Brennstoffgemische ausgelegt. Darüber hinaus sollte die Möglichkeit zur Verwendung feuchter Brennstoffe (frische Äste, Wurzeln und Baumkronen) und trockener Brennstoffe (Stammholz und Torf) gegeben sein.

„Es ist wichtig, dass wir viele verschiedene Brennstoffarten und -mischungen verwenden können, da die zukünftige Entwicklung nicht vorhersehbar ist.“


Die Fakten

Branche Energie- und Versorgungsbetriebe
Kunde Mölndal Energi
Land Schweden
Lösung von ABB

System 800xA mit:

  • 4 Bedienerarbeitsplätzen
  • 1 Engineering-Station
  • 4 AC 800M Controllern
  • 1 AC 800M HI (High-Integrity) Controller
  • Servern und I/O-Einheiten

5 Motoren mit 315-1.376 kW für Pumpen und Lüfter
36 Frequenzumrichtern ACS800

 Systemintegrator
 COWI

Der neue Kessel ist auch für Gemische aus verschiedenen feuchten und trockenen Biobrennstoffen ausgelegt, z. B. frische Zweige, Wurzeln und Baumkronen kombiniert mit Stammholz und Torf. Die Brennstoffe werden per Lkw angeliefert, und bei der Ankunft in der Anlage wird die Feuchtigkeit gemessen.


„Ein Heizkraftwerk ist deutlich rentabler als die reine Wärmeerzeugung.“

Hohe Anforderungen

Vor dem Bau des Heizkraftwerks bestellte Mölndal Energi einen Kessel beim Unternehmen Metso Power und wählte System 800xA von ABB als Leitsystem aus.

Metso Power gehört zum finnischen Konzern Metso Oy, der auch seinen Hauptsitz in Finnland hat. Am Standort in Göteborg sind rund 350 Mitarbeiter beschäftigt.

Der Kessel für die Anlage in Riskulla ist nach Angaben von Metso Power die größte Ausführung eines Standkessels mit einer thermischen Leistung von 70 MW. Mölndal Energi hatte große Anforderungen an die Energieeffizienz und benötigte nicht nur einen effizienten Kessel, sondern ein System, das alle Energiequellen in vollem Umfang nutzen kann, z. B. überschüssigen Dampf. Die Anlage erforderte 30 % mehr Instrumentierung und ein umfassenderes Leitsystem als herkömmliche Anlagen dieser Art.

ABB lieferte System 800xA in Bausteinform an Metso Power, darüber hinaus wurden Software und Hardware zur Verfügung gestellt, d. h. Server und E/A-Einheiten sowie vier Bedienerarbeitsplätze und eine Engineering-Station.


Göran Lundström, Anlagenmanager bei Mölndal Energi
„Wir haben verschiedene Systeme geprüft, aber ABB war äußerst kompetent und bot uns die meisten Auswahlmöglichkeiten.“

Systemprogrammierung und Schulungen durch ABB Partner

Metso Power beauftragte den Systemintegrator COWI, einen ABB Partner im Bereich Automatisierungssysteme, mit der Programmierung. COWI führt industrielle Projekte im Prozess- und Energiebereich durch.

„Wir haben viele Aufträge aus der Prozessindustrie und für Heizkraftwerke, das war also eine ganz normale Aufgabe für uns. Es ist auch alles hervorragend gelaufen, denn ABB bietet ein sehr gutes Prozessleitsystem“, sagt Stefan Ottosson, Sektionsleiter bei COWI in Göteborg.

Die Programmierarbeiten und Funktionstests von COWI wurden in enger Zusammenarbeit mit Metso und ABB durchgeführt.

„Metso war für den Zeitplan zuständig, und als die Inbetriebnahme näher rückte, haben wir sie bei Signalprüfungen, dem Start von Routinen und anderen Startverfahren unterstützt. Zu diesem Zeitpunkt waren unsere Programmierer ständig vor Ort“, führt Stefan Ottosson weiter aus.

Die Inbetriebnahme erfolgte im Herbst 2009. Während dieser Zeit wurden u. a. die Bediener, Systemadministratoren und Göran Lundström von Mölndal Energi seitens COWI in Bezug auf das Leitsystem geschult.

„Ein gutes Leitsystem mit Bestandteilen wie einem Alarmsystem und der Möglichkeit zur Überwachung des Fernwärmenetzes ist für den Betrieb von entscheidender Bedeutung. Darüber hinaus verfügen wir über einen kontinuierlichen Managementprozess für Änderungen und Verbesserungen. Aus diesem Grund bietet das von ABB gelieferte flexible System einen riesigen Vorteil“, sagt Göran Lundström.


„Wir verfügen über einen kontinuierlichen Managementprozess für Änderungen und Verbesserungen. Aus diesem Grund bietet das von ABB gelieferte flexible System einen riesigen Vorteil.“
Ein gutes Leitsystem mit Bestandteilen wie einem Alarmsystem und der Möglichkeit zur Überwachung des Fernwärmenetzes ist für den Anlagenbetrieb von entscheidender Bedeutung.

In Riskulla kommt ein AC 800M HI Controller mit High-Integrity-E/As für die Brennersteuerung zum Einsatz. Automatisierungsingenieur Carl-Fredrik Carlsson überprüft die Installation.

„Als Leitsystem für die Anlage verwenden wir ABB System 800xA, da es unsere Anforderungen am besten erfüllt“, sagt Göran Lundström, Betriebsleiter bei Mölndal Energi.

Kontinuierliche Ausdehnung des Fernwärmenetzes sicherstellen

Wenn die volle Produktionskapazität erreicht ist, wird der neue Kessel mit Dampfturbine und Rauchgaskondensation jährlich etwa 130 MWh Strom erzeugen – eine Menge, die zur Versorgung sämtlicher Haushalte in Mölndal ausreicht. An Fernwärme werden etwa 350 MWh bereitgestellt; hiermit können etwa 25.000 Einfamilienhäuser beheizt werden. Der alte Boiler mit 35 MW wird weiterhin für Zeiten mit Spitzenlast zur Verfügung stehen.

„Es ist wirklich großartig, dass wir so die kontinuierliche Ausdehnung des Fernwärmenetzes sicherstellen und vor Ort erzeugten Strom aus erneuerbaren Quellen liefern“, sagt Göran Lundström.


Der neue umweltfreundliche Kessel bietet ausreichend Leistung, um damit etwa 25.000 Einfamilienhäuser zu beheizen.

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