Wie kann die Gesellschaft ihren wachsenden Energiebedarf decken und gleichzeitig die CO2-Emissionen reduzieren? Der schwedische Energieversorger Mälarenergi trägt mit seinem Müllheizkraftwerk „Unit 6“ erheblich dazu bei, diese Herausforderung zu meistern. Das Kraftwerk zählt weltweit zu den größten seiner Art.
Die Abfallaufbereitungsanlage, der Kessel und der Schornstein von Mälarenergi befinden sich an dem naturbelassenen Mälarsee, dessen kristallklares Wasser sich bis zum Horizont erstreckt. An seinem Ufer liegt Västerås, mit 150.000 Einwohnern die fünftgrößte Stadt Schwedens.
Unit 6 ist eine sehr effiziente Anlage mit einer Erzeugungskapazität von 150 Megawatt (MW) pro Jahr. Davon entfallen 50 MW auf Elektrizität und 100 MW auf Fernwärme, mit der mehr als 50 Prozent der Gebäude in Västerås beheizt werden können. Die Anlage verteilt Wärme oder Warmwasser von einem zentralen Standort aus über isolierte Rohre. Zahlreiche ABB-Frequenzumrichter sorgen für den zuverlässigen und effizienten Betrieb des modernen Kraftwerks und verhindern ungeplante, kostenintensive Stillstandszeiten, die in den langen und kalten schwedischen Wintern in Västerås zu einem Heizungsausfall führen könnten.
„Wir bereiten zunächst den Abfall auf, indem wir Metalle, Glas und alle anderen Materialien entfernen, die wir nicht im Kessel verbrennen wollen. Metall und Glas führen wir dem Recycling zu, den Rest verbrennen wir, um Wärme und Elektrizität zu erzeugen“, erklärt Martin Eriksson, Mälarenergi Operations Manager. „Das macht Unit 6 von Mälarenergi zu einem der effizientesten und größten Müllheizkraftwerke der Welt.“
Fast 300 Nieder- und Mittelspannungsmotoren und mehr als 200 Frequenzumrichter von ABB sind in Unit 6 installiert. Die Frequenzumrichter passen die Geschwindigkeit der Elektromotoren an die jeweilige Aufgabe an, was Energie einspart und die Leistung erhöht.
„Unit 6 ist eine sehr komplexe Anlage mit einer großen Zahl von kritischen Komponenten“, so Martin Eriksson. „Zuverlässigkeit und Energieeffizienz sind für uns von zentraler Bedeutung, und ABB erfüllt unsere hohen Anforderungen. Wir tragen große Verantwortung für die Zukunft. Daher bin ich davon überzeugt, dass wir hier bei Mälarenergi das Richtige tun.“
Mälarenergi befindet sich im Besitz der Stadt und versorgt Västerås seit den 1960er Jahren mit Fernwärme. In der Vergangenheit verfeuerte das Kraftwerk Kohle und Öl, bis 2014 das Müllheizkraftwerk in Betrieb genommen wurde. Im Jahr 2016 gab Mälarenergi seinen Plan bekannt, bis 2020 vollständig aus fossilen Brennstoffen auszusteigen, um den Übergang zu einem kohlenstoffärmeren Energiesystem zu unterstützen. Mälarenergi verbrennt heute recyceltes Holz, Baumkronen und Abfall, der sonst auf der Deponie landen würde. Auf diese Weise hat das Unternehmen seinen CO2-Ausstoß von durchschnittlich 600.000 auf 250.000 Jahrestonnen reduziert.
„Wir freuen uns sehr darüber, Mälarenergi bei der Verwirklichung seiner Nachhaltigkeitsziele helfen zu können“, sagt Anders Annell, Global Power Generation Segment Manager bei ABB Motion. „Dies ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie unsere Frequenzumrichter und hocheffizienten Motoren den Wirkungsgrad von Anwendungen steigern können und gleichzeitig höchsten Ansprüchen an Zuverlässigkeit und Sicherheit gerecht werden.“
„Wir haben uns für das Konzept der Energiegewinnung aus Abfall entschieden, weil wir es für richtig halten, sorgsam mit den Ressourcen unserer Gesellschaft umzugehen und sie sinnvoll zu nutzen“, sagt Magnus Eriksson, Mälarenergi Manager für das Fernwärmegeschäft. „Wir müssen den Abfall reduzieren, die Wiederverwendung steigern und uns anschließend um den Restmüll kümmern.“