An seinem Standort Ludwigshafen setzt das Biopharma-Unternehmen AbbVie für die Fernüberwachung von Coater-Motoren auf smarte Sensoren von ABB. Damit können mögliche Ausfälle der Motoren frühzeitig erkannt werden, die Unterbrechungen in der Tablettenproduktion zur Folge hätten.
Innerhalb des globalen AbbVie-Netzwerks nimmt Ludwigshafen als Forschungs-, Entwicklungs- und Produktionsstandort eine zentrale Rolle ein. Das Werk ist nicht nur zweitgrößter Forschungsstandort von AbbVie, sondern auch das globale Kompetenzzentrum für die Erforschung von Erkrankungen des zentralen Nervensystems.
AbbVie gehört zu den Vorreitern bei der Digitalisierung. Bei der Überwachung von Coater-Motoren setzt das Unternehmen mit dem ABB Ability Smart Sensor ebenfalls auf eine digitale Lösung. „Eine hohe Zuverlässigkeit und möglichst wenig Ausfälle sind für uns essenziell. Die Produktion muss reibungslos laufen. Dazu trägt auch die Fernüberwachung der Motoren mit den smarten Sensoren von ABB bei“, erklärt Sascha Floth, Reliability Engineering Manager Operations bei AbbVie in Ludwigshafen.
Der ABB Ability Smart Sensor liefert Informationen zu Betriebs- und Zustandsparametern der Motoren. Mithilfe der Smart Sensor App überträgt er diese per Smartphone und über das Internet an einen sicheren Cloud-basierten Server. Die Daten werden dort mit einer speziell entwickelten Software analysiert und dem Reliability Engineering Team Operations von AbbVie für die Wartungsplanung zur Verfügung gestellt.
Die von den Sensoren gesammelten Daten unterstützen die Vorhersage potenzieller Störungen. Auf diese Weise können unerwartete Ausfallzeiten verhindert und Wartungskosten reduziert werden, da eine vorbeugende Instandhaltung wesentlich kostengünstiger und planbarer ist als die reaktive Wartung.
Im Rahmen einer Pilotanwendung im pharmazeutischen Bereich des Standorts hat im Mai 2020 das Reliability Engineering Team Operations von AbbVie sechs ABB Ability Smart Sensors an Zuluft, Hauptantriebe und Abluftmotoren von Coatern montiert. Die Coater haben in der Produktion eine wichtige Aufgabe, denn sie versehen die Tabletten mit einer Beschichtung. Schon in den ersten Monaten ihres Einsatzes konnten die Sensoren an zwei Motoren auf potenzielle Störungen hinweisen. Die darauffolgende Untersuchung hat dazu geführt, dass einige Verschleißteile der Motoren präventiv getauscht wurden.
In einem wiederkehrenden Zyklus von drei Wochen werden die Motorendaten via Smartphone abgerufen. In der Folgewoche bewertet das Reliability Engineering Team Operations die Zustandsmonitoring-Daten. Das System von ABB zeigt Trends bei Vibrationen, Beschleunigungen, Temperatur, Leistung etc. und berechnet den Lagerzustandsindex mithilfe eines Algorithmus. Die AbbVie-Experten vergleichen die historischen Daten, bewerten die Trends und nehmen dies als Entscheidungsgrundlage für die nächste Instandhaltungs-Planung.
Stephan Klotzbach, Maintenance & Engineering Director Operations bei AbbVie Ludwighafen sagt: „Unsere vorherige Instandhaltungsstrategie basierte auf visueller, haptischer und akustischer Prüfung durch erfahrene Instandhalter. Die smarten Sensoren ermöglichen uns jetzt ein kontinuierliches Zustandsmonitoring, das eine effiziente, prädiktive Instandhaltung ermöglicht.“