Gasisolierte Schaltanlagen (GIS) haben die Stromnetze revolutioniert und ermöglichen auch heute intelligente Netze und Smart Cities
Vor fünfzig Jahren hat ABB (damals BBC) die erste GIS in einem unterirdischen Umspannwerk im Herzen Zürichs (Schweiz) installiert. Damit wurde die Stromversorgung der Stadt verbessert, Platz gespart und eine Revolution eingeläutet, die heute noch die Übertragung und Verteilung von Strom bestimmt.
GIS ist eine kompakte, in einem Metallgehäuse untergebrachte Schaltanlage, die unter Druck stehendes Isoliergas verwendet und einen sicheren Betrieb in engen Räumen gewährleistet. Dadurch wird die Größe von Anlagen reduziert. Diese revolutionäre Technologie war eine entscheidende Voraussetzung für die Urbanisierung. GIS benötigt nur 10 Prozent der Standfläche luftisolierter Schaltanlagen (AIS), sodass Umspannwerke in Städten installiert werden können, wo sie eine sichere und zuverlässige Stromversorgung ermöglichen. Umspannwerke benötigen keine riesigen Freiflächen mehr, sondern können in Gebäuden, unter der Erde oder auf Dächern versteckt werden.
Vor der GIS-Technologie waren luftisolierte Schaltanlagen (AIS) die Norm. Hier wurde zur Isolierung Luft verwendet. Das bedeutet, dass diese Anlagen stärker den Naturelementen ausgesetzt waren, mehr Platz benötigten und zudem mehr Sicherheitsaspekte beachtet werden mussten. Mit GIS kann ein Umspannwerk mit der Größe eines Fußballfeldes auf die Größe eines Tennisplatzes geschrumpft werden. So können in Städten wertvolle Flächen sowie das städtische Erscheinungsbild erhalten werden.
„Mit der Entwicklung der GIS-Technologie in den 1960er Jahren haben wir in unserem laufenden Streben nach Innovationen einen bahnbrechenden Meilenstein erreicht“, sagte Giandomenico Rivetti, Leiter des Geschäftsbereichs Hochspannungsprodukte, der in der Division Stromnetze von ABB angesiedelt ist. „50 Jahre kontinuierlicher Innovationen haben ein stärkeres, intelligenteres und umweltfreundlicheres Stromnetz ermöglicht und Hunderten von Städten und Millionen Menschen weltweit eine zuverlässige Stromversorgung ermöglicht.“
In den letzten fünf Jahrzehnten hat ABB auf der ganzen Welt mehr als 30.000 Schaltfelder installiert und damit weitere Innovationen hervorgebracht und diese Technologie deutlich vorangetrieben. So wurden die Übertragungskapazitäten, der Grad der Digitalisierung und die Öko-Effizienz erhöht und die Stellfläche stetig verkleinert. Um eine bessere Stromübertragung mit minimalen Energieverlusten zu ermöglichen, sind die Spannungsniveaus von 72,5 auf 1.200 Kilovolt (kV) angestiegen. Mit 1,2 Millionen Volt wurde weltweit die höchste Wechselstromleistung erreicht – wie ein riesiger Schalter, mit dem der durchschnittliche jährliche Energieverbrauch eines Landes wie der Schweiz an- und ausgeschaltet und Strom über eine Entfernung von 2.000 Kilometer hinweg transportiert werden kann.
Auf der Hannover Messe 2018 präsentiert ABB ihre neueste Innovation auf diesem Gebiet: eine Variante der weltweit ersten GIS mit digitalen Funktionen, die anstelle von SF6 ein umweltfreundliches Gasgemisch verwendet und erfolgreich in einem Umspannwerk in Zürich eingesetzt wird. Mit diesem Durchbruch kann das Treibhauspotenzial (GWP) verglichen mit SF6 nahezu um 100 Prozent verringert werden. Diese jüngste GIS ist mit fortschrittlichen digitalen Steuerungen sowie Überwachungs- und Kontrollfunktionen ausgestattet. Damit werden digitale Umspannwerke ermöglicht, die der Schlüssel für die Entwicklung intelligenterer Stromnetze sind.
ABB (ABBN: SIX Swiss Ex) ist ein global führendes Technologieunternehmen in den Bereichen Elektrifizierungsprodukte, Robotik und Antriebe, Industrieautomation und Stromnetze mit Kunden in der Energieversorgung, der Industrie und im Transport- und Infrastruktursektor. Aufbauend auf einer über 130-jährigen Tradition der Innovation gestaltet ABB heute die Zukunft der industriellen Digitalisierung mit zwei klaren Wertversprechen: Strom von jedem Kraftwerk zu jeder Steckdose zu bringen und die Industrie von natürlichen Ressourcen bis zu fertigen Produkten zu automatisieren. Als Titelpartner der Formel E, der rein elektrischen internationalen FIA-Motorsportklasse, verschiebt ABB die Grenzen der Elektromobilität und trägt so zu einer nachhaltigen Zukunft bei. Das Unternehmen ist in mehr als 100 Ländern tätig und beschäftigt etwa 135.000 Mitarbeitende. www.abb.com
Hinweis: Dies ist eine Übersetzung der englisch-sprachigen Pressemitteilung von ABB vom 23. April 2018, die Sie unter www.abb.com/news abrufen können. Im Falle von Unstimmigkeiten gilt die englische Originalversion.