Bei ABB Ability™ geht es um einen digitalen Wandel. Es gibt bereits mehr als 200 ABB Ability-Lösungen, darunter Services, Software und IoT-fähige Geräte (Internet der Dinge), die Kunden erhebliche Vorteile bieten wie die Verlängerung der Prozesslaufzeit und Produktionssteigerung bei gleichzeitig geringeren Risiken und Kosten.
„Wenn in einem Stahlwerk in Indien ein Antrieb ausfällt, muss der Betriebsleiter normalerweise uns anrufen, und wir schicken jemanden auf die Anlage. Dies dauert mehrere Tage“, sagte Sönke Kock, Digital Leader bei ABB Drives. „Als dies jedoch vor Kurzem bei einem mit ABB Ability™ Remote Assistance Services ausgestatteten Antrieb geschah, erhielten wir die Alarmmeldung direkt von dem Antrieb und innerhalb von 20 Minuten hatten wir festgestellt, dass eine Überhitzung des Antriebs bedingt durch einen verschmutzten Staubfilter vorlag. Den Staubfilter konnte das Anlagenpersonal problemlos austauschen, wodurch ein Verlust an Arbeitszeit und damit verbundene Kosten vermieden wurden.“
Dies war möglich, da der Frequenzumrichter von ABB alle Informationen an die Cloud geschickt hat, und Experten bei ABB diese sofort analysieren konnten. Jetzt stellt ABB das ABB Ability™ Condition Monitoring für den Antriebsstrang vor – also den Digitalen Antriebsstrang - eine digitale Lösung, die Sensor- und Antriebsdaten mit einer Cloud-basierten Analyse über alle in einer Industrieanlage verwendeten Komponenten zu einer Einheit verbindet – von den Frequenzumrichtern und Motoren bis den Pumpen und Lagern.
Ein wesentliches Element des ABB Ability™ Condition Monitoring für den Antriebsstrang ist die Überwachung. Jeder Antriebsstrang mit allen seinen Komponenten wie Antrieben, Motoren, Lagern und Anwendungen wie Pumpen und Kompressoren sendet über ein IoT-Netzwerk Messdaten an die Cloud, die dann dem Bediener auf einem einfachen Dashboard angezeigt werden. Ordnungsgemäß funktionierende Komponenten des Antriebsstrangs werden grün dargestellt; Gelb weist darauf hin, dass eine Überprüfung notwendig ist, während Rot bedeutet, dass eine Störung vorliegt.
„Alle Ihre Antriebsstränge werden auf einem Bildschirm in einem Tortendiagramm dargestellt. Hier ist zu sehen, dass, sagen wir, von 27 Antriebssträngen 20 grün, sechs gelb und einer rot dargestellt werden“, erklärte Sönke Kock. „Sie können dann bei Bedarf ins Detail gehen, um Daten zu den einzelnen Antriebssträngen und den darin verwendeten Komponenten zu erhalten. Dies ist die erste IoT-basierte Lösung, welche den gesamten Antriebsstrang mit derart umfangreichen Überwachungsmöglichkeiten abdeckt.“
„Wenn in einem Bergwerk bei einem Förderband eines von mehreren hundert Lagern ausfällt, wird dies möglicherweise erst dann bemerkt, wenn es zu einem schwerwiegenden Problem kommt“, erklärt Sönke Kock. „Auf dem Dashboard allerdings wird der Antriebsstrang gelb dargestellt, sodass sich der Bediener darauf konzentrieren und in die einzelnen Komponenten zoomen kann, um so schließlich ein Problem eines speziellen Lagers festzustellen.“ Der Bediener kann sich dann mit ABB in Verbindung setzen oder unternehmenseigene Techniker anfordern, um das Problem lösen zu lassen.
Demnächst folgt die nächste Stufe der Zustandsüberwachung, wenn ABB in den nächsten Monaten den Service für die vorausschauende Wartung vorstellt, bei dem die Komponenten direkt unter realen Betriebsbedingungen analysiert werden. So können sie entsprechend präziser, auf dem tatsächlichen, aktuellen Belastungs- und Verschleißniveau basierenden Empfehlungen gewartet oder ausgetauscht werden. Letztendlich kann die für eine Komponente angegebene Lebensdauer nur auf Durchschnittsbedingungen basieren – die vorausschauende Wartung weiß, ob die tatsächlichen Bedingungen zu einem früheren oder späteren Zeitpunkt eine Maßnahme erfordern und sie kann außerdem anzeigen, wo Bedingungen für eine Verlängerung der Lebensdauer der Komponente geändert werden können.
„ABB Ability™ Condition Monitoring für den Antriebsstrang ist ein weiterer Schritt zur Digitalisierung der Interaktion zwischen ABB und den Kunden“, sagte Sönke Kock. Er glaubt, dass eine Digitalisierung des gesamten Prozesses, von der Anschaffung bis zur Außerbetriebsetzung, Kosten, Ausschuss und Verzögerungen reduzieren wird und so zu dem wichtigen Ziel von ABB beiträgt, den Kunden mehr Nutzen und Ertrag zu ermöglichen.