Auswahl des Ex-Motors und des Frequenzumrichters

Bei der Auswahl eines Motors mit Frequenzumrichter für explosionsgefährdete Bereiche sind die Anweisungen und Empfehlungen des Motorenherstellers zu beachten. Da nur der Motor in einem explosionsgefährdeten Bereich installiert werden darf und sich der Antrieb immer in einem sicheren Bereich befinden muss, zielen die Anweisungen darauf ab, eine Überhitzung des Motors oder Funkenschlag zu verhindern. Für einen sicheren Betrieb sind bestimmte Aspekte bei der Auswahl eines Motors zusammen mit einem Frequenzumrichter zu beachten.
Anforderungen
Auswahl von Motors & Frequenzumrichter
Dimensionierung
Isolation und Filter
Wärmeschutz
Installation
Die Auswahl des Motors und des dazu passenden Frequenzumrichters beginnt mit der Zusammenstellung der Kundenanforderungen im Hinblick auf die Umgebungsbedingungen, die Netzspannung und -frequenz, den Drehzahlbereich der Motorwelle, die Motorabtriebslast, den Lasttyp und die geforderte Überlast, den Wirkungsgrad und insbesondere die Zone, Gas-/Staubgruppe, Temperaturklasse und Zündschutzart obligatorisch. Zunächst erfolgt die Auswahl des Motors.
Prüfen Sie die Verfügbarkeit des Motors und des Frequenzumrichters, die Zulassung des Motors, ob die Zulassung auch für den Frequenzumrichterbetrieb gilt und welche Bedingungen zulässig sind.
Bei der Dimensionierung eines Motors für drehzahlgeregelte Anwendungen müssen die thermische Dauerbelastung sowie die kurzzeitige Überlastbarkeit berücksichtigt werden. Auch die Begrenzung der Schaltfrequenz über Ex-Parameter reduziert den Strom und sollte bei den Berechnungen berücksichtigt werden. 

Am besten lässt sich ein Motor mit dem DriveSize-Programm von ABB dimensionieren. Dieses Tool kann von der ABB-Internetseite heruntergeladen werden (https://new.abb.com/drives/softwaretools/drivesize).

ABB-Frequenzumrichter können auch anhand der Belastbarkeitskurven des Motors dimensioniert werden. Die Belastbarkeitskurven geben das maximal zulässige Dauerabtriebsmoment in Abhängigkeit der Einspeisefrequenz an. Das Abtriebsmoment wird als Prozentsatz des Motornennmoments angegeben. Die Belastbarkeitskurven basieren auf der Netznennspannung.

Hinweis! Die maximale Drehzahl des Motors darf nicht überschritten werden.  

Die Belastbarkeitskurven werden abhängig vom Umrichtertyp für eine bestimmte Schaltfrequenz berechnet. Da sich die Schaltfrequenz bei den verschiedenen Frequenzumrichtern und Lasttypen unterscheidet, muss zur Sicherstellung eines gefahrlosen Betriebs, besonders bei Antrieben anderer Hersteller, die Kombination aus Motor und Antrieb für die betreffende Zündschutzart getestet werden. Alternativ können die Temperaturfühler im Motor an ein zertifiziertes PTC/Pt100-Relais angeschlossen werden, mit dem das Hauptschütz des Antriebs gesteuert wird und das den Motor vom Netz trennt, wenn der Temperaturgrenzwert überschritten wird.

Hinweis! Installierte Filter müssen bei der Dimensionierung des Motors berücksichtigt werden. 

Die Belastbarkeitskurven und weitere Informationen sind im Katalog Niederspannungsmotoren für explosionsgefährdete Bereiche enthalten.

Weitere zu berücksichtende Aspekte
Kurzzeitige Überlastbarkeit, Filter und Isolation, Umgebungsbedingungen, Spannungsabfall in langen Kabeln.
Wählen Sie die zu der Spannung und Baugröße passende Isolation und die entsprechenden Filter aus. Die einzelnen Motorenhersteller haben verschiedene Anweisungen.
Die einzelnen Hersteller verwenden entsprechend der Motor-Zündschutzart unterschiedliche Ansätze, um die Anforderungen der Normen zu erfüllen. Prüfen Sie, ob die Kombination typgeprüft ist und ob in der Zulassung ein Übertemperaturschutz vorgeschrieben ist. Wählen Sie die ATEX-zertifizierten Sicherheitseinrichtungen entsprechend aus.
Halten Sie die Einbauanweisung des Motorenherstellers, insbesondere die am Einsatzort geltenden Kabel- und EMV-Empfehlungen, ein. Konfigurieren Sie den Antrieb gemäß den Angaben auf dem Motorleistungsschild und dem Typenschild des Antriebs. Prüfen, Sie dass die Schaltfrequenz des Antriebs auf den vom Motorenhersteller vorgegebenen Wert begrenzt werden kann. Eine zusätzliche Sicherheit kann durch Übernahme der Belastbarkeitskurve, falls vorhanden, erzielt werden.
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