Tipps für Überspannungsschutz Teil 1

Die Funkenstrecke. Einbauen, fertig.

Der große Vorteil der Funkenstrecken-Ableiter liegt darin, dass in einer Schutzstufte der Blitzschutz-Potentialausgleich und der Endgeräteschutz in einem Gerät übernommen werden. Sie eignen sich, um hohe Blitzteilströme abzuleiten und transiente Überspannungen zu begrenzen. Innerhalb 10m Leitungsweg haben die Kombi-Ableiter eine energetisch koordinierte Schutzwirkung zu den Betriebsmitteln. Wird dieser überschritten, sollten weitere Schutzmaßnahmen ergriffen werden. Gefährliche Funkenbildung und transiente Überspannungen in der elektrischen Anlage werden verhindert und somit hohe wirtschaftliche Schäden vermieden.

Moderne Typ 1 Überspannungsschutz-Einrichtungen haben nicht nur die Typ 1 Prüfung nach Norm, sondern sind auch Typ 2 bzw. Typ 3 nach VDE 0675 Teil 6-11 (EN 61643-11) geprüft. Mit den Prüfungen ergibt sich auch der im Sprachgebrauch befindliche Begriff „Kombi-Ableiter“.

ABB Funkenstrecken Ableiter entsprechen der technischen Anschlussbedingungen (TAB) der Energieversorger und dürfen im ungezählten Bereich einer Zählerverteilung eingebaut werden. Die Schutzgeräte gibt es zum Aufschnappen auf die Hutschiene und zur werkzeuglosen Montage auf dem 40mm Sammelschienen-System.

 Typische Überspannungsschutz-Einrichtungen sind:

Funktionsprinzip der Funkenstrecke

Vorteile

  • Überstehen schadlos Neutralleiterunterbrechungen
  • Isolationsmessungen können bis 500V durchgeführt werden, ohne dass die Schutzmodule gezogen werden müssen
  • Größtmögliche Lebensdauer, keine Alterung
  • Gerät hält auch sehr energiereichen Ableitungen ohne Verschlechterung seiner Eigenschaften stand.
  • Blitzstromableitvermögen bis 100kA (10/350 μs): Zulassung für alle BSK I-IV
  • Nennspannungen UC 230V/400V
  • Leckstromfrei: im Vorzählerbereich einsetzbar
  • End-of-Life Überwachung aller Schutzmodule
  • Mechanische End-of-Life-Anzeige grün/rot
  • Innerhalb 10m Leitungsweg besteht eine energetisch koordinierte Schutzwirkung zum Betriebsmittel

Zu beachten:

  • Der an der Einbaustelle auftretende Kurzschlussstrom darf nicht höher als das Folgestromlöschvermögen (-> Ifi)* der Funkenstrecke sein.
  • Folgeströme können bis zu 50kA gelöscht werden.

 

* Was ist das Folgestromlöschvermögen Ifi?

Ein Überspannungsschutzgerät verbindet kurzzeitig alle Leitungen untereinander, um alle Leiter am möglichst gleichen Potential zu halten. Er stellt in dieser Zeit also kurzzeitig einen Kurzschluss her. Ist die Entladung vorüber, speist der Transformator des Energieversorgers jedoch weiterhin in den Lichtbogen ein, der in der Funkenstrecke bereits steht. Wegen Brandgefahr muss er vom Überspannungsschutzgerät umgehend gelöscht werden können. Aus diesem Grund darf der an der Einbaustelle auftretende Kurzschlussstrom nicht höher sein als das Folgestromlöschvermögen eines Überspannungsschutzgerätes.

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