Premiere für wasserstoffbetriebene mobile Schnellladestation

In St. Gallen wurde die weltweit erste mobile Schnellladestation für Elektrofahrzeuge in Betrieb genommen, deren Energiequelle CO2-frei produzierter Wasserstoff ist. ABB Schweiz hat zu diesem Pilotprojekt Lade- und Umrichtertechnologie beigesteuert.

In einem Kilogramm Wasserstoff ist so viel Energie gespeichert wie in 2,8 Kilogramm Benzin. Die lässt sich in einer Brennstoffzelle emissionsfrei in elektrische Energie umwandeln. Wird der Wasserstoff durch die Nutzung erneuerbarer Energiequellen erzeugt, ergibt sich ein CO2-neutraler Energiekreislauf.

Hohe Ladeleistung unabhängig vom Stromnetz

Der wasserstoffbetriebene Schnelllader «kvyreen» nutzt die beträchtliche Energiedichte des Elements, um eine hohe Ladeleistung unabhängig vom Stromnetz anbieten zu können. Ein Prototyp steht nun an der Tankstelle der AVIA Osterwalder AG an der Oberstrasse 141 in St. Gallen in Betrieb, an der seit Sommer 2020 auch die erste Wasserstoff-Tankstelle der Ostschweiz zur Verfügung steht.

kvyreen: der mobile Kubus, in dem ein Umrichter des Typs HES880 von ABB integriert ist, mit einer ABB-Schnellladestation Terra 184.
kvyreen: der mobile Kubus, in dem ein Umrichter des Typs HES880 von ABB integriert ist, mit einer ABB-Schnellladestation Terra 184.
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Treibende Kraft hinter «kvyreen» ist das Schweizer Unternehmen H2 Energy. Dabei handelt es sich um einen geschlossenen, mobilen Kubus, in dem die gesamte Technik integriert ist. Über eine Brennstoffzelle wird der grüne Wasserstoff in elektrische Energie umgewandelt, die dann über einen Umrichter und eine Ladestation – beides Lösungen von Projektpartnerin ABB Schweiz – für die Schnellladung von Elektrofahrzeugen verfügbar gemacht wird. Im Pilotbetrieb beläuft sich die Ladeleistung der Anlage auf 60 Kilowatt. In der späteren kommerziellen Anwendung soll die Anlage mit einer Ladeleistung bis 150 Kilowatt pro Fahrzeug betrieben werden.

ABB untermauert Technologieführerschaft im Bereich der Elektromobilität

«Mit der Mitwirkung bei diesem innovativen Schweizer Projekt kann ABB ihre globale Technologie- und Marktführerschaft im Bereich der Elektromobilität untermauern», so Adrian Wachholz, Head of E-Mobility, Markt Schweiz. «Dieses Projekt ist ein hervorragendes Beispiel dafür, dass für die Mobilität der Zukunft eine Mischung von Energieträgern und Technologien das Optimum darstellen wird. Hier schlagen wir eine wichtige Brücke zwischen batterieelektrischer Mobilität und einem grünen Wasserstoffökosystem.»

«Es freut mich sehr, dass wir diese zukunftsweisende Weltpremiere mit ABB Schweiz und den weiteren Partnern als innovatives Projekt „Made in Switzerland“ hier umsetzen können», so Thomas Walter, Projektleiter und Mitglied der Geschäftsleitung von H2, anlässlich der Einweihung  in St. Gallen am 16. September.

«kvyreen» ist eine standortunabhängige Lösung und lässt sich dort einsetzen, wo der Aufbau einer netzbetriebenen Schnelllade-Infrastruktur nicht oder noch nicht machbar ist, sei es aus logistischen oder wirtschaftlichen Gründen. Damit kann immer eine bedarfsgerechte Ladekapazität angeboten werden, ohne das lokale Stromnetz zu belasten, versorgt über Wasserstoff-Tankwagen. «kvyreen» bietet sich für ein breites Spektrum weiterer Anwendungen an, um dort Klimaneutralität zu erreichen. Etwa als Ersatz von Dieselgeneratoren, in der Gebäudetechnik oder im Eventbereich.

Mehrere Schweizer Partner in Projekt involviert

«Grüner» Wasserstoff wird durch erneuerbare Energiequellen produziert, also in Wind-, Wasser-, oder Solarkraftwerken. Idealerweise immer dann, wenn Energie im Überschuss vorhanden ist und im Stromnetz nicht benötigt wird. Der Wasserstoff für das Pilotprojekt wird mit Schweizer Wasserkraft erzeugt.

Nebst H2 und ABB Schweiz sind weitere Partner in dem Projekt involviert. AVIA engagiert sich in dessen Rahmen als Vereinigung von Unternehmen, die den Wandel vom Treibstofflieferanten zum Energiedienstleister aktiv vorantreiben. AVIA Osterwalder St. Gallen baut mit dem ersten «kvyreen» die Kompetenz als Lieferant von sauberen Energien weiter aus. Das Bundesamt für Energie unterstützt dessen Forschungs- und Entwicklungsphase. Das EMPA begleitet sie mit einer wissenschaftlichen Studie.

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