- Fortschrittliche Fertigungstechnologien schnell zu implementieren, ist ausschlaggebend für den Übergang der Automobilindustrie zur kombinierten Fertigung von Verbrennern, Hybrid- und Elektrofahrzeugen
- Führende Vertreter der Automobilindustrie sehen KI, Robotik und Automatisierung sowie eine flexible Fertigung als Schlüsselfaktoren, um im schwierigen Umfeld zu bestehen
Die dritte „Automotive Manufacturing Outlook Survey“ – eine globale Umfrage von ABB Robotics und der Publikation Automotive Manufacturing Solutions – zeigt: Globale Automobilhersteller und bedeutende Zulieferer erachten den Übergang zur sogenannten „Smart Factory“ als entscheidenden nächsten Schritt.

„Die Automobilhersteller sind sich bewusst, dass fortschrittliche Robotik, künstliche Intelligenz und Digital-Twin-Technologien den Wandel vorantreiben“, betont Jörg Reger, Leiter der Business Line Automotive bei ABB Robotics. „Diese Technologien bilden wesentliche Bausteine der ‚Smart Factories‘, die den Automobilherstellern helfen werden, neue Modelle schneller und kostengünstiger einzuführen, den Energieverbrauch und die Kosten signifikant zu senken und die Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.“
Die Vorteile eines verstärkten Einsatzes innovativer Fertigungstechnologien – von KI-gesteuerten autonomen mobilen Robotern (AMR), die Teile ans Band liefern, bis hin zu Digital-Twin-Technologien – wurden in der jüngsten Umfrage besonders hervorgehoben. Die Umfrage unterstreicht somit erneut die Bedeutung von Robotik und Automatisierung. 64 Prozent der Befragten stimmten zu, dass der Einsatz autonomer mobiler Roboter in der Automobilproduktion zunehmen wird. 57 Prozent waren der Meinung, dass mehr kollaborative Roboter (Cobots) neben Menschen in den Fabrikhallen eingesetzt werden, um repetitive Montageaufgaben zu übernehmen.
Zudem können generative KI und Softwarelösungen einen großen Sprung für die Branche bedeuten: 82 Prozent stimmten zu, dass die Nutzung dieser Technologien das Potenzial hat, die Herstellungskosten zu senken, die Qualität zu verbessern und die Einführung neuer Modelle zu beschleunigen. Auch bei anderen Schlüsseltechnologien – Digital Twin und Simulation – wird ein deutlicher Anstieg erwartet: 73 Prozent der Befragten rechnen mit einer stärkeren Nutzung.
Des Weiteren zeigt sich: Die flexible Fertigung gilt als entscheidender Hebel, um die komplexen Herausforderungen zu meistern, denen sich viele namhafte Hersteller stellen müssen. Dazu gehören unvorhersehbare Nachfragen nach bestimmten Fahrzeugtypen mit Elektro-, Hybrid- und Verbrennungsmotoren. Dabei sind die Hersteller gefordert, verschiedene Antriebsstränge an einem einzigen Standort zu montieren und gleichzeitig schnellere Produktlebenszyklen einzuhalten. 84 Prozent der Befragten gaben an, dass die flexible Fertigung in den kommenden fünf Jahren ein wichtiger Faktor für den Fahrzeugbau sein wird.
„Eine flexible Fertigung ist von entscheidender Bedeutung, wenn es darum geht, die sehr komplexen und auch finanziellen Herausforderungen zu bewältigen, denen viele Automobilhersteller gegenüberstehen. Hier haben wir bei ABB Robotics Pionierarbeit für unsere Kunden geleistet hat“, ergänzt Jörg Reger. „Wenn die Nachfrage nach einem bestimmten Modell plötzlich steigt oder ein neuer Antriebsstrang verfügbar ist, lassen sich schnell zusätzliche und andere Fertigungskapazitäten modular hinzuzufügen, ohne die Produktion unterbrechen oder beträchtliche Investitionen tätigen zu müssen.“
Die Befragten befürworten zwar die Einführung neuer Technologien und bewerten die intelligente Fabrik der Zukunft positiv, sind sich aber auch einiger Herausforderungen bewusst, die damit einhergehen. Hohe Ausgangskosten (54 Prozent) wurden als größtes Hindernis angesehen, während technische Herausforderungen (35 Prozent), Cybersicherheit und Datenschutz (32 Prozent) ebenso eine Rolle spielten wie die Qualifizierung von Arbeitskräften (32 Prozent) und der Mangel an qualifizierten Beschäftigten (28 Prozent).
„Die Branche sieht den Wandel optimistisch und kennt diejenigen Technologien, die die besten Lösungen bieten – darunter autonome mobile Roboter, Cobots und künstliche Intelligenz“, sagt Daniel Harrison, Chief Analyst von Automotive Manufacturing Solutions. „Auf dem Weg zu intelligenten Automobilfabriken darf der Faktor Mensch jedoch nicht außer Acht gelassen werden. Die Befragten äußerten erneut Bedenken hinsichtlich der Qualifizierung von Arbeitskräften und des wahrgenommenen Mangels an IT-geschulten Mitarbeitern. Die Technologiepartner der Branche müssen eine wichtige Rolle bei der Schulung und Ausbildung spielen und Wege finden, um wichtige Fortschritte wie die KI-Technologie auf eine nicht disruptive und verständliche Weise einzuführen.”
Die Integration von KI in die Robotik bildet einen wichtigen Schwerpunkt bei ABB Robotics. Einen besonderen Fokus legt das Unternehmen dabei auf die Programmierung in natürlicher Sprache. Bei der AI-Start-Up Challenge 2024 von ABB wurden T-Robotics und Mbodi als Gewinner ausgezeichnet. T-Robotics ermöglicht natürliche Konversation unter Beibehaltung der Präzision. Die Plattform von Mbodi ermöglicht es Robotern, durch gesprochene Sprache zu lernen und sich an neue Aufgaben anzupassen.
Fortschritte werden auch bei der autonomen Navigation erzielt. AMR von ABB mit Visual-SLAM-Technologie (Visual Simultaneous Localization and Mapping) nehmen ihre Umwelt war, treffen Entscheidungen in Echtzeit und unterscheiden semantisch zwischen Menschen und Objekten. Dies bedeutet, dass sie autonom innerhalb der Automobilproduktion navigieren können, während sie Aufgaben wie die Verfolgung des Lagerbestands durchführen, diese Informationen mit anderen Robotern teilen und sicher Seite an Seite mit Menschen zusammenarbeiten.
Die vollständigen Umfrageergebnisse stehen hier in englischer Sprache als Download zur Verfügung.